Winther
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Rasmus Villads Christian Ferdinand, dän. Dichter, geb. zu Fensmark in Seeland, studierte zu Kopenhagen [* 3] Theologie, bereiste 1830-31 Italien, [* 4] lebte seit 1841 zu Neustrelitz [* 5] und privatisierte später zu Kopenhagen. Die erste Sammlung seiner Dichtungen erschien 1828 und nahm in den folgenden Auflagen den Titel: »Digte, gamle og nye« (8. Aufl. 1882) an. Daran schließen sich: »Nogle Digte« (Kopenh. 1835, 2. Aufl. 1852);
»Sang og Sagn« (1839);
»Haandtegninger« (1840);
»Digtninger« (1843);
»Lyriske Digte« (1848);
»Nye Digte« (1850);
»Nye Digtninger« (1853).
Größere Dichtungen sind: »Judith« (1837, nicht vollendet) und »Hjortens Flugt« (1856, 10. Aufl. 1887; deutsch, Berl. 1857),
letzteres sein größtes Gedicht, welches ihn in die Reihe der ersten Dichter unsers Jahrhunderts stellt. Nicht minder bedeutend sind seine »Träsnit« (3. Aufl. 1877),
idealisierte
Bilder des Volkslebens, und »Uerner og
Malin«, ein
Cyklus von sieben
Romanzen: »Brogede Blade« (2.
Aufl. 1878).
Frisch und farbenreich, namentlich in seinen Naturschilderungen, zeigt er die volle Meisterschaft
der
Sprache.
[* 6] Als
Novellist hat er in den »Fire Noveller« (1843) und
»Tre Fortällinger« (2. Aufl. 1851) ebenfalls Hervorragendes
geleistet. Eine deutsche Übersetzung seiner
Novellen erschien in 2
Bänden (Leipz. 1851). Er veröffentlichte außerdem
Kinderschriften
und Übersetzungen sowie eine »Udvalg af Kjämpeviserne«
(1839) und
»Hundrede Romanzer af danske Digtere« (3. Aufl. 1851). Auch redigierte er einige Zeit
das »Danske Kunstblad«. Seine letzten Jahre verlebte Winther
in
Paris,
[* 7] wo er starb. Eine Sammlung seiner Gedichte erschien in 11
Bänden (Kopenh. 1860-72). Aus seinem
Nachlaß erschienen
»Efterladte digte« (1879).
Vgl. Brandes, Danske Digtere (Kopenh. 1877).