Winterschlaf
,
schlafähnlicher Zustand, in welchen viele
Tiere während der kalten
Jahreszeit zu versinken
pflegen, wie
Schnecken,
[* 3] manche
Insekten,
[* 4] die meisten
Reptilien
(Schlangen,
[* 5]
Eidechsen),
[* 6]
Amphibien
(Kröten,
Frösche)
[* 7] und einzelne
Säugetiere, welche einen unterbrochenen
(Bär,
Dachs, Fledermaus) oder andauernden Winterschlaf
(Siebenschläfer,
Haselmaus,
Igel,
Murmeltier)
halten. Diese Winterschläfer
, namentlich aber die warmblütigen unter ihnen, suchen im
Herbst
Örter auf, in denen sie
vor der
strengen
Kälte geschützt sind, hohle Baumstämme, Erdhöhlen u. dgl.,
polstern sie mit
Heu,
Stroh, Baumblättern,
Haaren,
Wolle und andern Materialien aus und bringen daselbst mit mehr oder weniger
zusammengezogenem
Körper und geschlossenen Augenlidern den
Winter zu.
Ihre normale
Temperatur sowie die
Sekretionen sind bedeutend
vermindert.
Krokodile

* 8
Krokodile.Die Absonderungsprodukte des Darmkanals und der Leber sammeln sich im untern Teil des Darms an und werden gleich nach dem Erwachen ausgeleert. Die Atmung ist sehr schwach, der Herzschlag verlangsamt und die Empfindlichkeit gegen äußere Reize gering. Infolge davon ist auch das Nahrungsbedürfnis so gering, daß die Tiere alsdann von dem Fett zu leben vermögen, welches sich in ihrem Körper während des wachen Zustandes angesammelt hat. Eine ähnliche Erscheinung ist der Sommerschlaf, den während der trocknen Jahreszeit Krokodile [* 8] und Schlangen der heißen Himmelsstriche, unter einer Schlammdecke verborgen, halten. Die Ursachen beider Erscheinungen sind noch nicht genau bekannt.
Vgl. Barkow, Der Winterschlaf
(Berl. 1846).