Winterquar
tiere,
weitläufige
Kantonierungen, welche früher
Truppen bei
Eintritt des
Winters, während dessen die
Operationen
eingestellt wurden, zu beziehen pflegten. Im
Altertum kehrten die
Truppen bei Beginn des
Winters in ihre
Heimat zurück, und nicht vollendete
Kriege wurden mit Anfang des Frühjahrs fortgesetzt. Die
Römer
[* 3] bezogen Winterquar
tiere (hiberna) in
Feindes Land zuerst bei der Belagerung von
Veji (400
v. Chr.) und zwar ein befestigtes
Lager,
[* 4] um welches
Wall und
Graben gezogen
waren.
Unter den
Kaisern wurden die Winterquar
tiere bequemer eingerichtet, so daß für alle
Lebens- und militärischen Bedürfnisse
hinreichend Sorge getragen war; sie wurden ständige Aufenthaltsorte der
Legionen.
Später entstanden aus ihnen oft
Städte.
Im
Mittelalter, namentlich aber nach Errichtung stehender
Heere in den
Kriegen des 17. und 18. Jahrh., wurden stets Winterquar
tiere bezogen,
wenn schon
Friedrich d. Gr. oft die
Operationen bis in den
Dezember oder
Januar fortsetzte. In neuerer Zeit
sind Winterquar
tiere ganz außer
Gebrauch gekommen, da bei der heutigen Benutzung der
Eisenbahnen der
Winter eine
Unterbrechung der kriegerischen
Thätigkeit nicht nötig macht.