Winau
(Kt. Bern,
Amtsbez. Aarwangen).
418 m. Gem. und Pfarrdorf im
Winkel zwischen
Aare und
Murg an die Kantone Solothurn
und Aargau
grenzend; 6,5 km nö. von
Langenthal.
Es ist die am tiefsten gelegene bernische Gemeinde im Aaregebiet. Postbureau; Telephon. Zusammen mit
Birch,
Egerten,
Murgenthal,
Ober Winau und
Schmittenrain: 145
Häuser, 1202 reform. Ew.; Dorf: 34
Häuser, 272 Ew. Gerberei, Müllerei,
Ziegelei, Käserei, Landwirtschaft. Viele Einwohner finden Arbeit in den Fabriken von
Roggwil und
Murgenthal. Die alte Poststrasse
von Zürich
nach Bern
durchzieht die Gemeinde; eine
Fähre führt über die
Aare nach dem solothurnischen
Wolfwil. Eine
ölige Flüssigkeit, die bei niedrigem Wasserstand der
Aare heraussickert, lässt auf das Vorhandensein von
Kohle schliessen.
Die Kirche, unbestimmten Datums, malerisch über der
Aare gelegen, ist eine der ältesten des Kantons; sie gab ihren
Namen einem Dekanat des Bistums Konstanz. Der Kirchensatz gehörte den Freien von
Bechburg bei Oensingen, später den
Grafen
von
Falkenstein, die ihn 1274 der Abtei
St. Urban abtraten; durch Kauf kam diese auch in den Besitz der winau
ischen
Güter und
Rechte dieses Geschlechtes. 1579 kam Winau
durch Tausch an Bern.
Die Burg der Edlen von Winau
ist verschwunden. 1197 und
1201: Wimenove, 1288: Winove, 1301: Wimenova, im 15. Jahrhundert: Winouw. Vergl. von
Mülinen, Heimatkunde des Kantons Bern,
Lief. 5,
S. 243-249.