Wimpfen
(Wimpfen
am
Berg), Stadt in der hess.
Provinz
Starkenburg,
Kreis
[* 3]
Heppenheim, liegt vom Hauptteil des
Landes getrennt
zwischen württembergischem und badischem Gebiet, auf einer Anhöhe am
Neckar, schräg der Einmündung
der
Jagst gegenüber, und an der
Linie
Neckargemünd-Jagstfeld der Württembergischen Staatsbahn, hat eine evangelische und
eine kath.
Kirche, eine
Realschule, römische
Altertümer, ein
Amtsgericht, eine Oberförsterei, eine
Saline
(Ludwigshall) mit
Solbad (Mathildenbad) und Steinsalzlager,
Papier- und Zigarrenfabrikation,
Wein- und Tabaksbau,
Schiffahrt und (1885) 2373 Einw.
Östlich dabei der
Flecken Wimpfen
im
Thal,
[* 4] mit schöner byzantinischer Stiftskirche aus dem 13. Jahrh., Tuchmarkt,
Weinbau und (1885) 517 Einw. -
Wimpfen
, das an der
Stelle eines römischen
Ortes,
Cornelia, stehen soll, gehörte ursprünglich dem
Bischof von
Worms,
[* 5] erwarb im 13. Jahrh.
die
Vogtei als Reichslehen und wurde im 14. Jahrh. Reichsstadt. 1331 trat
es dem
Schwäbischen Städtebund bei.
Sein Gebiet beschränkte sich nur auf drei benachbarte
Orte; doch behielt es seine Reichsfreiheit
bis 1802, wo es an
Baden
[* 6] fiel, welches es 1803 an
Hessen
[* 7] vertauschte. Am wurde hier
Markgraf
Georg
Friedrich von
Baden-Durlach
von
Tilly besiegt; die
Erzählung von den 400 Pforzheimern, welche, um den
Markgrafen zu retten, den Heldentod
starben, ist sagenhaften Ursprungs.
Vgl.
Heid, Geschichte der Stadt Wimpfen
(Heilbr. 1846);
Frohnhäuser, Geschichte der Reichsstadt
Wimpfen
(Darmstadt
[* 8] 1870);
Lorent, Wimpfen
am
Neckar (Stuttg. 1870);
Gmelin, Beiträge zur Geschichte der
Schlacht bei Wimpfen
(Karlsr. 1880);
Leubert, Die
Schlacht bei Wimpfen
und die 400
Pforzheimer (Mannh. 1885).