Williams,
1) Helen Maria, engl. Schriftstellerin, geb. 1762 zu London, trat bereits im 18. Jahr als Dichterin auf und zeichnete sich namentlich im Fach der Erzählung aus durch: »Edwin and Elfrida« (1782) und »Peru« (1784). Seit 1788 meist in Frankreich lebend, ward sie zur Zeit der Schreckensregierung wegen ihrer Verteidigung der Girondisten in ihren »Letters written in France« (1790 u. 1792) eingekerkert, nach Robespierres Sturz aber in Freiheit gesetzt. Sie trat nun als politische Schriftstellerin auf, war anfangs eifrige Republikanerin, wurde dann aber eine ebenso eifrige Lobrednerin Napoleons I., dessen Unwillen sie jedoch durch eine Ode, in der sie die Macht ihres Vaterlandes erhoben hatte, auf sich zog. Sie starb 14. Dez. 1827 in Paris. Unter ihren Schriften sind noch zu bemerken: »Poems« (1786,
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2 Bde.); »Poem on the bill for regulating the slave-trade« (1788); der Roman »Julia« (1790, 2 Bde.) und noch mehrere Serien von Briefen, wie »Letters on the political state of France« (1795-96, 4 Bde.), »Sketches of the state of manners and opinions in the French republic etc.« (1801, 2 Bde.) etc.
2) Sir William Fenwick, brit. General, geb. 4. Dez. 1801 zu Halifax in Neuschottland, erzogen auf der Militärakademie zu Woolwich, trat 1825 in die englische Artillerie und ward 1840 Kapitän. Bis 1843 ward er dann in der Türkei verwendet und 1847 als britischer Kommissar nach Erzerum geschickt, um an den Friedensverhandlungen zwischen den persischen und türkischen Bevollmächtigten sowie an der Regulierung der neuen Grenze teilzunehmen. 1854 ward er, inzwischen zum Obersten befördert, der türkischen Armee als britischer Kommissar zugeteilt und noch in demselben Jahr unter Erhebung zum Generalmajor nach Kleinasien kommandiert, um den Niederlagen der Türken daselbst zu steuern. Nachdem er zunächst die Befestigung Erzerums geleitet hatte, erwarb er sich große Verdienste in Kars, wo er, von den Türken zum Ferik (Divisionsgeneral) ernannt und dem türkischen Kommandanten Wassif Pascha zur Seite gestellt, die Seele der Verteidigung gegen die Russen ward. Als Kars 29. Nov. 1855 kapitulieren mußte, wurde Williams als Kriegsgefangener nach Rußland gebracht und kehrte erst nach dem Frieden nach England zurück. Der Sultan erhob ihn hierauf zum Muschir und die Königin zum Baronet Williams von Kars. Das Parlament verlieh ihm eine Pension von 1000 Pfd. Sterl. Er wurde darauf Gouverneur von Woolwich und gehörte 1856-59 dem Unterhaus an. 1859 wurde er Befehlshaber der Artillerie von Kanada, war 1865-69 stellvertretender Gouverneur von Neuschottland und 1870-76 Gouverneur von Gibraltar. Seit 1868 wirklicher General, trat Williams 1877 in den Ruhestand und starb 26. Juli 1883 in London.
3) Sir Monier, engl. Sanskritist, geb. 12. Nov. 1819 zu Bombay in Indien, Sohn des Oberstleutnants Monier Williams (damals Generalaufsehers der Präsidentschaft Bombay), studierte am King's College zu London, dann zu Oxford und wurde 1844 zum Professor des Persischen, des Hindustani und des Sanskrit am East India College zu Haileybury in England ernannt. Seit 1860 bekleidet er an Wilsons Stelle die Professur für Sanskrit an der Universität zu Oxford. Wiederholt bereiste er Indien, gründete das Indian Institute in Oxford und wurde 1886 in den Ritterstand erhoben. Er veröffentlichte: »Practical grammar of the Sanskrit language« (1846, 4. Aufl. 1877); eine Ausgabe des Sanskritdramas »Vikramorvasî« (1849) und eine der »Sakuntalâ« (1853) nebst freier Übersetzung des Gedichts (1855, 4. Aufl. 1872); »English and Sanskrit dictionary« (1851, 1872); »Rudiments of Hindustani, with an explanation of the Persi-Arabic alphabet« (1858); »Introduction to the study of Hindustani« (1859); »Hindustani primer« (1859); eine (romanisierte) Ausgabe des Hindustanitextes »Bá h o Bahár« (1859); »Original papers illustrating the history of the application of the Roman alphabet to the languages of India« (1859); »Story of Nala« (mit Vokabular und Milmans Übersetzung, 1860, neue Ausg. 1879); »Indian epic poetry: substance of lectures« (1863); »A Sanskrit manual« (2. Aufl. 1868); »Indian wisdom« (3. Aufl. 1876); »Modern India and the Indians« (4. Aufl. 1887); »Brahmanism and Hinduism; religious thought and life in India« (3. Aufl. 1887); »Buddhism« (1889).