Willaert
(spr. -ārt),
Adrian, niederländ. Tonsetzer und Begründer der venezianischen Tonschule, geboren
um 1480 zu
Brügge (nach andern zu
Roulers),
Schüler von J.
^[Jean]
Mouton und
Josquin Deprès, kam 1516 nach
Rom,
[* 2] lebte dann einige Zeit in
Ferrara
[* 3] und wurde 1527 zum
Kapellmeister von
San Marco in
Venedig
[* 4] ernannt, wo er starb.
Die bedeutendsten seiner zahlreichen
Schüler waren:
Andr.
Gabrieli,
Zarlino, Cipriano de Rore u. a. Die
geniale
Erfindung Willaerts
, welche seiner
Schule den
Stempel der Eigenart aufdrückte, ist die kunstvolle
Komposition für
Doppelchöre,
angeregt durch die Einrichtung der
Markuskirche mit ihren zwei gegenüberliegenden
Orgelchören, die ein
Jahrhundert lang der
venezianischen
Kirchenmusik eigentümlich blieb und dann allgemeine Verbreitung fand. Seine
Kompositionen bestehen in
vier- bis siebenstimmigen
Messen,
Motetten,
Kanzonen,
Madrigalen etc.