Wilhelmj
,
August, Violinspieler, geb. zu
Usingen in
Nassau, erhielt vom Hofkonzertmeister Konr.
Fischer daselbst
den ersten Musikunterricht
und erregte schon als achtjähriger
Knabe die
Aufmerksamkeit der Kenner. 1861 hörte
ihn
Franz
Liszt und führte ihn persönlich bei Ferd.
David in
Leipzig
[* 2] ein, dessen Violinunterricht
Wilhelmj
während der folgenden
vier Jahre genoß, während
Richter und
Hauptmann sein Kompositionsstudium leiteten. Nach seinem Weggang von
Leipzig lebte Wilhelmj
fast
beständig auf Kunstreisen.
Als enthusiastischer Anhänger
Rich.
Wagners übernahm er 1876 das Konzertmeisteramt bei den Bühnenfestspielen in
Baireuth
[* 3] und wirkte auch namentlich in
London,
[* 4] wo er sich ganz besondern Ansehens zu erfreuen hat, für die Wagnersche
Musik. Wilhelmjs
Spiel zeichnet sich durch vollendete
Technik und durch einen ebenso großen wie edlen
Ton aus, Vorzüge,
die ihm in ganz
Europa,
[* 5] seit 1879 auch in
Amerika,
[* 6] den
Ruf eines der ersten Violinisten seiner Zeit verschafft haben. Seine
Größe beruht in der gleich vollendeten
Interpretation der Werke von
Bach und
Beethoven wie derjenigen von
Paganini. Gegenwärtig
lebt Wilhelmj
, 1871 zum
Professor ernannt, in
Berlin.
[* 7]