Wildhaus
(Kt. St. Gallen, Bez. und Gem. Gossau). 671 m. Häusergruppe 1,6 km n. der Station Gossau der Linie Sulgen-Gossau. Auf welligem, von Wiesen und Fruchtbäumen bedeckten Boden. 4 Häuser, 26 kathol. Ew. Pfarrei Gossau. Viehzucht.
WILDHAUS
3 Seiten, 408 Wörter, 2'779 Zeichen
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Wildhaus
(Kt. St. Gallen, Bez. und Gem. Gossau). 671 m. Häusergruppe 1,6 km n. der Station Gossau der Linie Sulgen-Gossau. Auf welligem, von Wiesen und Fruchtbäumen bedeckten Boden. 4 Häuser, 26 kathol. Ew. Pfarrei Gossau. Viehzucht.
Wildhaus
(Kt. St. Gallen,
Bez. Ober
Toggenburg). 1098 m.
Oberste Gem. und oberstes Dorf
des
Toggenburg, an der Poststrasse
Ebnat-Buchs,
und in dem Thal, das im S. von den
Churfirsten, im N. vom
Säntis begrenzt wird; 22 km von der Station
Ebnat-Kappel der
Toggenburger Bahn und 12 km von der Station
Haag der Linie
Rorschach-Sargans. Postbureau, Telegraph, Telephon.
Die Gem. hat einen Flächeninhalt von 3559 ha und zählt mit
Lisighaus,
Riet,
Moos,
Bühl, Steinrüte,
Tobel,
Egg,
Loo,
Seewies,
Schönenboden,
Gästelen,
Brüggli,
Letzi,
Sägenboden,
Müsli,
Hägis,
Oberdorf,
Schwendi,
Tannenbühl:
242
Häuser, 1097 Ew.,
wovon 682 Reform. und 415 Kathol.;
das Dorf:
29
Häuser, 114 Ew. 2 Kirchen, 3 Primar- und 1 Sekundarschule, 3 bedeutende Kurhäuser,
sowie eine etwa 1000 Bände starke Volksbibliothek der im Jahre 1824 ins Leben gerufenen «Zwingli-Gesellschaft».
Viehzucht, Milchwirtschaft, auch stark verbreitete Maschinen-Stickerei. Wildhaus
hat 3 grosse Jahrmärkte.
Von diesem Thal aus hat man eine prächtige Uebersicht einerseits auf die majestätische Kette der
Churfirsten, anderseits
auf die
Berge von Vorarlberg,
Liechtenstein, Graubünden
und St.
Galler
Oberland
(Sargans) und wieder auf den
Schafberg und seine Nachbaren.
Diese Entfaltung von Bergketten bildet einen eindrucksvollen Gegensatz zu den saftigen grünen
Wiesen
des
Thals, worin die hölzernen, zur Seltenheit noch mit
Steinen belasteten
Häuser nach allen
Seiten zerstreut sind.
Wildhaus
ist der Ausgangspunkt einer Menge kleinerer Bergtouren, auch ein vielbesuchter klimatischer Kurort und im Winter
eine Station für Skiübungen. Im Jahr 1313 wurde Wildhaus
, zugleich mit dem
Schloss
Wildenburg, von seinem
Besitzer, dem Ritter
Ulrich von
Sax, an den
Grafen Friedrich IV. von
Toggenburg verkauft, ging dann 1468 aus der Hand der Freiherren
von
Raron in den Besitz des
Klosters St. Gallen
über, genoss aber stets das Recht eigener niederer Gerichtsbarkeit. Das Geburtshaus des
Reformators
Ulrich Zwingli (geb. ist noch erhalten. Der Oheim des letztern, Bartholomäus Zwingli,
war der erste Pfarrer an der nun verschwundenen
Kapelle bei der
Wildenburg, nachdem sich diese 1484 von der Mutterkirche in
Gams als eigene Kirche abgelöst hatte. Im Jahre 1778 erbauten die Katholiken eine neue Kirche und überliessen die
alte, bisher gemeinsam benutzte, den Reformierten.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Wildhaus
(Kt. St. Gallen, Bez. Ober Toggenburg).
Die Unterschrift des Bildes Seite 641 soll lauten: ¶
Lisighaus in der Gemeinde Wildhaus
mit Nordflanke der Churfirsten.