Wild
,
alle größern
Tiere, welche ungezähmt im
Freien leben, besonders wenn sie zum Jagdbetrieb
gehören, vorzugsweise s. v. w. Hochwild.
Wild
2 Seiten, 1'020 Wörter, 7'410 Zeichen
Wild,
alle größern
Tiere, welche ungezähmt im
Freien leben, besonders wenn sie zum Jagdbetrieb
gehören, vorzugsweise s. v. w. Hochwild.
Wild,
1) Franz, Opernsänger (Tenor), geb. zu Hollabrunn in Niederösterreich, wurde früh Chorknabe in Klosterneuburg und später Sängerknabe an der Hofkapelle zu Wien. [* 2] 1809 wurde er Mitglied der Esterházyschen Privatkapelle zu Eisenstadt, kehrte jedoch 1811 nach Wien zurück, um ein Engagement am Theater [* 3] an der Wien anzunehmen. 1813 wurde er als erster Tenorist an das Wiener Hofoperntheater und 1817 als Kammersänger nach Darmstadt [* 4] berufen. Nachdem er von 1826 an kürzere Zeit zu Paris an [* 5] der Italienischen Oper und zu Kassel [* 6] gesungen hatte, kehrte er 1830 nach Wien zurück, wo er bis 1847 am Hofoperntheater wirkte, zog sich dann nach Oberdöbling bei Wien ins Privatleben zurück und starb hier
2) Heinrich, Meteorolog, geb. zu Uster im Kanton Zürich, [* 7] studierte seit 1854 in Zürich [* 8] und Königsberg [* 9] Physik, arbeitete in Heidelberg [* 10] bei Kirchhoff und Bunsen, habilitierte sich 1858 in Zürich an der Universität und dem Polytechnikum als Privatdozent für Physik, wurde aber noch in demselben Jahr als Professor der Physik und Direktor der Sternwarte [* 11] nach Bern [* 12] berufen. Dort erweiterte er die Sternwarte zu einer meteorologischen Zentralanstalt für den Kanton Bern und legte damit den Grund zu der 1863 ins Werk gesetzten Einrichtung des großen schweizerischen meteorologischen Beobachtungsnetzes.
Als Direktor der eidgenössischen Normaleichstätte führte er bis 1867 die Reform der schweizerischen Urmaße aus. 1868 wurde er als Direktor des physikalischen Zentralobservatoriums nach St. Petersburg [* 13] berufen, wo er eine vollständige Reorganisation und Erweiterung der letztern Anstalt und des davon abhängigen meteorologischen Beobachtungsnetzes in Rußland durchführte. Als Abschluß dieser Reorganisation erzielte er 1876 die Begründung eines besondern meteorologisch-magnetischen Observatoriums in Pawlowsk als Filialobservatorium des Petersburger Instituts, welches den ersten Rang unter verwandten Anstalten dieser Art einnimmt.
Das von Wild
erfundene
Polaristrobometer (optisches Saccharimeter) ist allgemein bekannt, weniger seine Polarisationsphotometer
(gewöhnliches Photometer
[* 14] und Uranophotometer). Er gab eine neue optische
Methode zur Vergleichung von
Strich- und Längenmaßen an sowie neue
Komparatoren für Längenmaße und andre Verbesserungen an
Meß- und Wägungsmethoden,
die er seit 1870 als Mitglied der Commission internationale du mètre und seit 1875 als Mitglied des durch die Meterkonvention
eingesetzten internationalen
Maß- und Gewichtskomitees zur
Reform der
Urmaße vorgeschlagen und ausgeführt
hat. Er gab die
»Annalen des physikalischen
Observatoriums für Rußland« heraus und redigierte das seit 1869 durch die
Akademie
der
Wissenschaften in
Petersburg herausgegebene
»Neue
Repertorium für
Meteorologie«.
Neben seinen größern zusammenfassenden Arbeiten über die Luft- und Bodentemperatur, die Feuchtigkeits- und Bewölkungsverhältnisse im russischen Reich haben ihm besonders seine Verbesserungen der meteorologischen und magnetischen Beobachtungsinstrumente und Methoden einen Namen gemacht. Zur Entwickelung der Meteorologie hat er endlich auch noch durch die Pflege der internationalen Beziehungen wesentlich beigetragen, indem er mit Jelinek und Bruhns die Einberufung internationaler meteorologischer Kongresse veranlaßte und als Mitglied des von diesen Kongressen niedergesetzten permanenten internationalen Komitees in gleicher Richtung thätig blieb. Als Präsident der internationalen Polarkommission gab er deren Mitteilungen heraus.