Terrasse bei der Kirche hat man einen weiten Ausblick auf das Thurgelände und das Voralpengebiet, in dessen Mitte der
Säntis,
die
Churfirsten und der
Speer hervortreten. In der Unterstadt sind bemerkenswert die neue, 1887 erbaute St. Peterskirche, die
spätgotische Liebfrauenkapelle, das
FrauenklosterSt. Katharina, dem Dominikanerorden angehörend, 1608 gegründet, mit
renommiertem Töchterpensionat. Das Kapuzinerkloster enthält eine reichhaltige Bibliothek mit Inkunabeln.
Weiter anzuführen sind: die 1876 erbaute und 1904 restaurierte Tonhalle;
ein grosses eidg.
Zeughaus für Artillerie und Kavallerie,
drei Schulhäuser, das kantonale
Alters- und Krankenasyl, das Waisenhaus, die reformierte Kirche, das Bankgebäude, das Gebäude
für Post und Telegraph, drei in gutem
Rufe stehende Ateliers für kirchliche Kunstgegenstände, drei
grosse Brauereien mit modernen Einrichtungen, zwei
Spiegel- und Rahmenfabriken, eine Kunststickerei für Fahnen, eine Filzfabrik
und eine Anzahl grösseren Schifflistickereien, drei Buchdruckereien.
Die Stadt ist mit einer vorzüglichen Wasserversorgung
versehen und elektrisch beleuchtet. Das Vereinsleben ist sehr vielgestaltig. Seine Armenanstalt erfreut
sich einer sehr guten Einrichtung. Wil hat einer ziemlich grossen Zahl in der Geschichte des Landes hervorragender Männer
das Leben gegeben: Aebten, Staatsmännern, Militärs, Industriellen. Unter solchen aus neuerer Zeit sind zu nennen: der Dichter
und Staatsmann Landammann Sailer, der Nationalrat J. Müller, der Dichter und Architekt Georg Müller, der
Bundesrichter
Morel, der Künstler Franz Müller und der Dichter P. Gall
Morel.
605 m. Gemeindeabteilung und
Weiler am rechten Ufer der
Muota, gegenüber dem
Dorf Schachen, das auf der linken
Seite derselben liegt und mit dem es das grosse Dorf
Muotathal bildet.
Ausgangspunkt des Fussweges über den Pragel und
Station der projektierten Bahn
Seewen-Schwyz-Muotathal-Höllloch. Im N., gerade ob Wil, erheben sich die
steilen Felswände der
Zinglen, der Rotfluh (1798 m) und des
Heuberges (1808 m) mit dem
Katzenstrick, einem schwierigen Uebergang,
der nach
Illgau und
Iberg führt.
(Kt. Zürich,
Bez. Bülach).
416 m. Gem. und Pfarrdorf, 3 km n. der Station
Hüntwangen-Wil der Linie
Bülach-Schaffhausen.
Postablage,
Telegraph, Telephon; Nebenzollstätte. Zusammen mit den Weilern
Buchenloo,
Häuslihof und Lirenhof: 158
Häuser, 750 reform.
Ew.; Dorf: 123
Häuser, 606 Ew. Getreide,
Wiesen, Weinberge. Strohflechterei. Oberhalb der Heidenstube
befestigte Umwallung aus der Eisenzeit. Von 1259 bis 1400 gab es Edle
von Wil, Lehensleute derer von Tengen. Ihr Wohnsitz
befand sich vielleicht in Schnitzberg, auf dem Hohlbuck, zwischen Wil und
WasterkingenWil gehörte zur Landvogtei
Eglisau,
die 1463 bis 1496 vonZürich
an gekauft wurde. Von 1798 bis 1800 hatte dieser
Ort viel unter den Durchzügen
französischer und österreichischer Heere zu leiden. Im Jahre 1651 gehörte das Kollaturrecht den
Grafen von
Sulz und ging
dann auf Zürich
über.