Wier
3 Seiten, 224 Wörter, 1'429 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Wier,
Wier
(richtiger Weyer), Johann, der erste, dem es gelang, den Hexenverfolgungen für eine Zeitlang Einhalt zu thun, geb. 1516 zu Grave in Nordbrabant, bereiste frühzeitig Deutschland [* 2] und Frankreich, studierte darauf in Paris [* 3] und Orléans [* 4] Medizin, ließ sich 1545 als praktischer Arzt in Arnheim nieder und trat 1550 als Leibarzt in die Dienste [* 5] Wilhelms IV., Herzogs von Jülich, Kleve und Berg, welcher in Düsseldorf [* 6] Hof [* 7] hielt. Diesem widmete er 1550 seine Schrift »De praestigiis daemonum et incantationibus ac veneficiis« (Basel [* 8] 1563 u. öfter), mit welcher er sich zugleich an den Kaiser wie an alle Fürsten wandte, um sie von der Thorheit und Verderblichkeit der Verfolgungen der sogen. Hexen zu überzeugen. ¶
Maßstab [* 10] 1:10750
Maßstab 1:150000
Es gelang ihm bei dem Herzog Wilhelm, zog ihm aber den Zorn des Klerus zu; sein Buch steht noch heute auf dem Index. Sein human
gesinnter Herzog verlieh ihm gegen alle Feinde seinen Schutz bis an sein Ende. Wier
starb auf einer Reise in Tecklenburg.
Ein Wiederabdruck seiner »Opera omnia« erschien zu Amsterdam
[* 12] 1660.
Vgl. K. Binz, Dr. Joh. Weyer, ein rheinischer Arzt, der erste Bekämpfer des Hexenwahns (Bonn [* 13] 1885).
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Wier
oder Wieri
(Kt. Uri,
Gem. Schattdorf).
490 m. Teil des Dorfes Schattdorf, dessen Häuser an der Strasse nach Bürglen weit auseinanderstehen. 5 Häuser, 45 kathol. Ew. Pfarrei Schattdorf.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Wier,
Pflanzenart, s. Zostera.
Wier,
Joh., s. Weyer. ^[= *, Georg Daniel Ed., starb 23. Dez. 1896 in Kiel.]