Wicken
(Vicia L.), Familie der Schmetterlingsblütler, Gruppe der Vicinen, artenreiche Familie
von meist zur Fütterung dienlichen Pflanzen (engl. Vetch, fr.
vesce, holl. wikke, ital. veccia, vescia), davon besonders
die Saatwicke oder gemeine Futterwicke (Heide-, Feld-, Korn-, Rosswicke, St. Christophskraut), V. sativa L., (Cultivated
V., v. cultivée) und die platterbsenartige W. (Küchen-Wicken
, frühe W. und kleine Frühlingswicke),
V. lathyroides L., (Lathyrus und Chickling V., v. gessière).
Die W. werden in mehreren Arten zur Fütterung, als Grünfutter, zu Heu, meist als Mengfutter mit Hafer, Mais, Erbsen, Bohnen etc. im großen angebaut; der Handel mit W. bezieht sich fast nur auf den Samen zur Saatzeit, das Futter bauen die Landwirte für den eigenen Bedarf. Die W. lohnt und verträgt die stärkste Düngung und hat deshalb auch Wert für die Fruchtfolge. Der Anbau der gemeinen W. ist ziemlich sicher, der Ertrag groß, 1 hl Samen wiegt 76-84 kg; 1 kg hat 9-30000 Körner; zur Saat braucht man 1,5 bis 4 hl. Man erntet 100-220 m. Ztr. Grünfutter, 20-45 Ztr. Heu, 10-18 m. Ztr. Körner, 12-26 m. Ztr. Stroh.
Das Mehl der roten Sommer- und der Kanadischen W. wird auch zuweilen (in Frankreich) für Menschen verwendet, in Zumischung zu Weizenmehl. In England baut man auch die Vogelwicke, andere Arten auch auswärts für bestimmte Bodenarten; haarige W. oder schwarze Linse, asiatische und einblütige W. für Sand etc. Die besten Sorten der gemeinen W. (Sommer- und Winterfrucht) kommen aus Frankreich. Die Händler rechnen: gewöhnliches Futter wie grünes 100 kg zu 36 Mk., Sandwicke, zottige W. zu 60 Mk., weniger gereinigt bis 50 Mk., sogenannte Narbonne etc. bis 50 Mk. -
Zoll, gem. Tarif im Anhang Nr. 9 a.