Westminster
,
ein Stadtteil
Londons, als ehemaliger Bischofsitz
»City« genannt, erstreckt sich längs der
Themse von der
City bis nach
Chelsea und hat (1881) 228,932 Einw. Im heutigen Volksbewußtsein
aber ist Westminster
derjenige Stadtteil, der um und westwärts der Westminsterabtei (so genannt
als
Gegensatz zum ehemaligen »Ostminster«, jetzt St.
Paul's) und des Parlamentsgebäudes liegt, und in dem jetzt eine prächtige
Kathedrale des römisch-katholischen
Erzbischofs von Westminster
gebaut wird.
Der
Dechant der Westminste
rabtei ist keinem
Bischof unterthan und übt innerhalb seines Gebiets die Befugnisse
eines solchen aus; auch ernennen er und sein
Kapitel den
»High Steward« und
»High
Bailiff«, die beiden höchsten bürgerlichen
Beamten, deren
Funktionen indes gegenwärtig nicht sehr wichtig sind. Die Geschichte Westminsters
ist eng verknüpft mit der
vom Sachsenkönig Sebert im 7. Jahrh. auf der ehemaligen Themseinsel Thorney erbauten
Kirche, die später
zur Westminste
rabtei heranwuchs. Um diese
Kirche bildete sich eine Stadt, und
William
Rufus baute dicht bei der
Abtei 1097 einen
königlichen
Palast, wovon unbedeutende Reste dem jetzigen Parlamentsgebäude einverleibt wurden (s.
London,
[* 2] S. 898 u. 899,
und Stadtplan).
Vgl.
Stanley, Historical memorials of Westminste
r-Abbey (5. Aufl., Lond. 1882).