Wesley
(spr. ŭésslĭ),
John, der
Stifter der
Methodisten, geb. zu Epworth in der
Grafschaft
Lincoln, studierte
zu
Oxford
[* 2]
Theologie und wurde 1725 als Diakonus ordiniert. 1729
schloß er mit seinem
Bruder
Charles Wesley
(geb. gest.
Biographie von
Telford, Lond. 1887) und 15
Oxforder
Studenten einen religiösen
Verein, dessen Mitglieder den Spottnamen der
Methodisten
(s. d.) erhielten. Nach vorübergehendem Aufenthalt in
Nordamerika
[* 3] stiftete Wesley
1739 nach dem
Muster der
Brüdergemeinde in Fetterlane
zu
London,
[* 4] dann zu
Bristol u. a. O. eine selbständige
Kirchengemeinschaft, deren
Verbindung mit den Herrnhutern
sich aber sofort wegen deren antinomistischer und quietistischer
Grundsätze löste, wie 1741 auch diejenige mit Wesleys
bisherigem
Genossen
Whitefield (s. d.). Wesley
besuchte jährlich alle Methodistengemeinden
in den drei britischen
Reichen, die seiner
Partei treu blieben und Wesleyaner
genannt wurden, und soll gegen 50,000
Predigten
gehalten haben. Bis zu seinem erfolgten
Tod liefen alle
Fäden der Beaufsichtigung,
Verwaltung
und
Anstellung von
Predigern in seinen
Händen zusammen.
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Seine Schriften, über 100 Bände füllend, enthalten meist Bearbeitungen älterer und neuerer Werke aus den Gesichtspunkten seiner Partei. Seine asketischen und geschichtlichen Aufsätze erschienen gesammelt 1873, 14 Bde.
Vgl. Southey, Life of Wesley
and
the rise and progress of methodism (4. Aufl., Lond. 1864; deutsch von
Krummacher, Hamb. 1841);
die Biographien von Watson (neue Ausg., Lond. 1861), Tyerman (4. Aufl.,
New York 1877, 3 Bde.), Hockin (4. Aufl.,
Lond. 1887), Thiersch (Augsb. 1879), Telford (Lond. 1886) und Williams, Constitution and polity of Wesleyan
methodism (das. 1881).