Seine Schriften, über 100 Bände füllend, enthalten meist Bearbeitungen älterer und neuerer Werke aus den Gesichtspunkten
seiner Partei. Seine asketischen und geschichtlichen Aufsätze erschienen gesammelt 1873, 14 Bde.
Vgl. Southey, Life of Wesley and
the rise and progress of methodism (4. Aufl., Lond. 1864; deutsch von
Krummacher, Hamb. 1841);
die Biographien von Watson (neue Ausg., Lond. 1861), Tyerman (4. Aufl.,
New York 1877, 3 Bde.), Hockin (4. Aufl.,
Lond. 1887), Thiersch (Augsb. 1879), Telford (Lond. 1886) und Williams, Constitution and polity of Wesleyan methodism (das. 1881).
(spr. -lě), John, der Stifter der Methodisten (s. d.), geb. als
Sohn des auch als Schriftsteller bekannten Theologen Samuel Wesley (gest. 1735) zu Epworth
in der Grafschaft Lincoln, studierte zu Oxford und wurde 1725 zum Diakon geweiht. Von tiefem religiösem
Ernste erfüllt, stiftete er schon 1729 auf der Universität Oxford mit seinem Bruder Charles Wesley (geb. gest.
und 15 Freunden einen Bund zum Lesen der Bibel,
[* 6] Fasten, Beten und zu guten Werken, dessen Mitglieder wegen
ihres methodisch geordneten frommen Lebens den Spottnamen «Methodisten»
erhielten. 1735 begab sich Wesley mit seinem Bruder nach Amerika,
[* 7] um hier für die Verbreitung seiner Ideen zu wirken.
Nachdem er eine Zeit lang eine Predigerstelle in Savannah verwaltet hatte, kehrte er 1738 nach England zurück. Auf seiner
Reise nach Amerika und in Savannah war er mit den herrnbutischen Missionaren Nitzschmann und Spangenberg
bekannt geworden; er reiste nach Mariaborn, um die Einrichtungen der Brüdergemeine kennen zu lernen, und stiftete 1739 nach
deren Muster an mehrern Orten Englands selbständige religiöse Vereinigungen, jedoch innerhalb der Staatskirche.
Seine Heilsmethodik zielte besonders auf die Erschütterung der Gemüter und die Erzielung eines Bußkampfes,
dem nach dem plötzlichen Durchbruch der Gnade die Bekehrung folgen sollte. Der Erfolg war ein gewaltiger; Wesley predigte in den
anglikan. Kirchen und auf freiem Felde, oft vor 20-30000 Zuhörern. Schon 1740 hatte sich das anfängliche Zusammengehen mit
der Brüdergemeine wegen deren antinomistischen und quietistischen Grundsätzen gelöst; 1741 trennte
sich Wesley auch von seinem bisherigen Genossen Whitefield (s. d.), weil
dieser die strenge Prädestinationslehre vertrat, während Wesley arminianisch dachte. Wesley starb Er
besuchte jährlich alle Methodistengemeinden, die seiner Partei treu blieben und Wesleyaner genannt wurden, predigte sehr
oft und soll überhaupt gegen 40000 Predigten gehalten haben. Seine Schriften, meist Bearbeitungen älterer
Werke, sind über 100 Bände stark. W.s Predigten und kleinere ascetische und geschichtliche Aufsätze erschienen mehrmals
gesammelt (zuletzt, 14 Bde., 1873). -
Vgl. die Biographien von Hampson (deutsch von Niemeyer, 2 Bde., Halle
[* 8] 1793), Southey (Lond.
1820; neue Aufl., ebd. 1893; deutsch von Krummacher, 2 Bde.,
Hamb. 1828), Moore (2 Bde., Lond. 1824), Watson(ebd. 1833 u. ö.;
deutsch von Eckenstein, Franks. 1839), Taylor (Lond. 1851), Tyermann (neue Aufl., 3 Bde.,
ebd. 1891), Williams (ebd. 1881), Hockin (4. Aufl., ebd. 1887), Overton (ebd. 1891), Nigg (ebd.
1891), Ellis (ebd. 1891), Kenyon (ebd. 1891).