Wertheim
,
Bezirksamtsstadt im bad.
Kreis
[* 2]
Mosbach, an der Mündung der
Tauber in den
Main,
Knotenpunkt der
Linien
Lauda-Wertheim
der
Badischen u.
Lohr-Wertheim der
Bayrischen Staatsbahn, 146 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath.
Kirche, fürstlich Löwensteinsche
Schlösser, ein
Gymnasium, ein
Amtsgericht, eine fürstlich Löwensteinsche Domänenkanzlei,
eine Bezirksforstei, Fabrikation von landwirtschaftlichen
Maschinen und Wurstwaren,
Schiffahrt,
Fischerei,
[* 3]
Rindvieh- und Schafmärkte,
Weinbau (Wertheimer
, ein guter
Frankenwein) und (1885) 3656 Einw. Über der Stadt die
Ruinen des Stammschlosses
der
Grafen von Wertheim.
- Wertheim, ursprünglich ein
Lehen des
Bistums
Würzburg,
[* 4] seit 1362 der
Krone
Böhmen,
[* 5] befand sich seit 1132 im
Besitz
der im Bachgau reichbegüterten
Grafen von Wertheim
, welche 1556 mit
Michael III. ausstarben. Die Besitzungen des
Geschlechts fielen
dann an die
Häuser
Erbach und
Stolberg,
[* 6] der Stolbergsche
Anteil an den
Grafen
Ludwig III. von
Löwenstein (s. d.),
von dem sich die heute noch
blühenden
Häuser
Löwenstein-Wertheim-Freudenberg und
Löwenstein-Wertheim-Rosenberg ableiten.