Titel
Wernher
,
1) (Werinher) der
Pfaff oder
Mönch genannt, lebte im 12. Jahrh. und ist Verfasser eines
Gedichts von dem
»Leben der
Jungfrau
Maria« in drei
Büchern, nach einer lateinischen
Legende, das bis zur Rückkehr aus
Ägypten
[* 2] geht, herausgegeben von F. Wernher
Ötter (Nürnb. 1802),
besser von
Hoffmann in seinen »Fundgruben« (Bd.
2, Bresl. 1837), zuletzt von Feifalik
(Wien
[* 3] 1860). Früher nahm man irrig an, daß Wernher
identisch sei mit
dem unter
Abt
Eberhard als
Mönch im
Kloster
Tegernsee lebenden Wernher
, der eine für die damalige Zeit große Geschicklichkeit in der
Miniatur- und
Glasmalerei
[* 4] besaß. - Ein jüngerer Wernher
,
Bruder Wernher
genannt, wahrscheinlich Laienbruder in einem
Kloster, lebte 1220-66
und
ist einer der bessern Spruchdichter aus der
Schule
Walthers von der Vogelweide.
Vgl. K. Meyer, Untersuchungen über das Leben Reinmars von Zweter und Bruder Werners (Bas. 1866);
2)
Adolf, Chirurg, geb. zu
Mainz,
[* 5] studierte in
Gießen,
[* 6]
Heidelberg
[* 7] und
Berlin,
[* 8] dann in
Frankreich
und
England unter
Dupuytren und
Cooper, ließ sich als
Arzt in
Offenbach
[* 9] nieder, wurde 1835 außerordentlicher, 1837 ordentlicher
Professor der
Chirurgie in
Gießen, 1845 auch
Professor der pathologischen
Anatomie daselbst. Er trat 1878 in den
Ruhestand und
starb in
Mainz. Wernher
arbeitete besonders über
Geschwülste und
Brüche und schrieb: »Handbuch der
allgemeinen und speziellen
Chirurgie« (2. Aufl.,
Gieß. 1862-63, 2 Bde.);
»Die Bestattung der Toten« (das. 1880);
»Zur Impffrage, Resultate der Vaccination etc.« (Mainz 1883) u. a.