Wels
(Silurus Art.), Gattung aus Ordnung der Edelfische und der Familie der Welse (Siluroidei), große Fische [* 2] mit nackter Haut, [* 3] großem, breit gedrücktem Kopf, weitem Maul, Bartfäden, sehr kurzer Rückenflosse, ohne Fettstoffe, mit sehr langer Afterflosse, abgerundeter Schwanzflosse und in zwei Querreihen stehenden Zähnen. Hinsichtlich ihrer Bedeutung noch unerklärt ist eine dicht hinter und über der Wurzel [* 4] der beiden Brustflossen eingesenkte, enge Öffnung, welche in einen sich weit erstreckenden Hohlraum führt.
Die einzige europäische Art, zugleich der größte europäische Flußfisch, der gemeine Wels
(Donauwels
,
Waller,
Silurus glanis
L., s. Tafel
»Fische I«),
[* 5]
wird 3 m lang und 200-250 kg schwer, besitzt zwei lange Oberkieferbartfäden, vier kurze Bartfäden am Unterkiefer, ist auf dem Rücken blauschwarz, an den Seiten grünlichschwarz, gegen den Bauch [* 6] hin heller, ölgrün gefleckt, unterseits rötlich oder gelblichweiß, bläulichschwarz gemarmelt, an Bauch- und Afterflosse mit hellerer Binde, bewohnt das mittlere und östliche Europa, [* 7] auch einen Teil Westasiens, fehlt im Rhein- und Wesergebiet fast gänzlich, ist besonders häufig in der untern Donau, im Schwarzen und Kaspischen Meer, fehlt dagegen in den Haffen der Ostsee; er bevorzugt ruhige Tiefen mit Schlammgrund, lockt hier hinter Steinen, Holz [* 8] etc. durch seine spielenden Barteln Fische herbei, frißt aber auch Krebse, Frösche, [* 9] Wasservögel etc., greift größere Tiere an und verschlingt selbst Gänse, Hunde [* 10] und badende Kinder. Er laicht vom Mai bis Juli am Ufer im Ried und Rohr, das Weibchen legt etwa 17,000 Eier, [* 11] und die Jungen erreichen schon im ersten Jahr ein Gewicht von 700 g. Das Fleisch der jungen Welse ist schmackhaft und sehr fett, das der alten äußerst zäh; man benutzt es auch wie Speck und bei der Lederbereitung; aus der Schwimmblase macht man Leim.