Wellen
,
[* 2] regelmäßige
Bewegungen, die dadurch entstehen, daß sich die Teilchen eines Körpers in Schwingungen (s. d.)
befinden, deren
Phase sich von Teilchen zu Teilchen regelmäßig ändert. Wellen
entstehen in tropfbaren Flüssigkeiten,
wie im Wasser, durch eine abwechselnde
Hebung
[* 3] und
Senkung, zum
Teil auch durch eine abwechselnde horizontale Verschiebung der
Flüssigkeitsteilchen; in
Gasen, wie bei den
Schallwellen in der Luft, durch eine abwechselnde
Verdichtung und Verdünnung der
Flüssigkeit, oder, wie bei den Lichtwellen
im
Äther, durch eine zur Fortpflanzungsrichtung senkrechte seitliche Verschiebung.
In allen diesen Fällen pflanzt sich der Zustand (die
Phase) der Wellen
bewegung,
[* 4] in dem sich irgend ein Teilchen der Flüssigkeitsmasse
zu einer gewissen Zeit befindet, von da auf die ferner liegenden Teilchen der Flüssigkeit allmählich fort, worauf das Fortschreiten
der Wellen
beruht.
Der Abstand je zweier Teilchen, über den sich die schwingende
Bewegung während einer ganzen Schwingung
[* 5] des ersten Teilchens verbreitet, heißt eine Wellen
länge oder
Welle. Man unterscheidet Wellenberg
und Wellenthal. Bei der
Fortpflanzung der Wellen
, z. B. im Wasser, bewegt sich die Wassermasse nicht selbst
fort, so daß etwa ein Wellenberg
in das ihm vorangehende Wellenthal hineinstürzte, um es auszufüllen
u. s. w., sondern die Gesamtheit der Wassermasse (oder der Luft- und Äthermasse) bleibt,
abgesehen von der abwechselnden
Hebung und
Senkung der einzelnen Teilchen darin, an ihrer
Stelle und bloß die Form der
Welle
ist fortschreitend. Wenn man das Ende eines auf einem Tisch liegenden Schlauches mit der
Hand
[* 6] senkrecht zur Längenrichtung
in Schwingungen
(Transversalschwingungen) versetzt, so kann man das Fortschreiten der entstehenden Wellen
(fortschreitenden Wellen
) beobachten.
In einer fortschreitenden
Welle führen alle Teilchen dieselbe Schwingung aus, nur tritt dieselbe
Phase desto später auf,
je weiter das Teilchen vom Erregungsort entfernt
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