Welikij
Gorod
, s.
Bolgary.
Welikij Gorod
4 Wörter, 27 Zeichen
Welikij
Gorod
, s.
Bolgary.
Dorf im russ. Gouvernement Kasan, [* 3] am rechten Ufer der Wolga zwischen Spaßk und Tetjuschd gelegen, mit etwa 150 Höfen und einer steinernen Kirche, die vormals zu dem eingegangenen Uspenskischen Kloster gehörte, von welchem noch jetzt das Dorf gleichzeitig den Namen Uspenskoje Selo führt. Der große Ort steht innerhalb der noch großenteils erhaltenen Walllinien der berühmten alten Bulgarenresidenz Bolgar, von welcher noch Türme (am besten der sogen. Turm [* 4] Misgir) und Mauertrümmer übrig sind. Es finden sich daselbst noch eine Menge Grabsteine, mit tatarischen, arabischen und armenischen Inschriften und Bildwerken bedeckt, alte Waffen, [* 5] Münzen [* 6] und Gerätschaften aller Art. Schon auf Befehl Peters d. Gr. wurden 49 der auf den Gräbern befindlichen Inschriften abgeschrieben und eine Erklärung derselben versucht.
Die arabischen sind von 619 bis 742 der Hedschra, und unter den armenischen ist eine von 557 und zwei von 984 und 986 n. Chr. Die hier gefundenen silbernen und kupfernen Münzen tragen teilweise arabische, teilweise kufische Schrift und sind zum Teil schön geprägt. Wann Bolgar, dessen Ruinen verschiedentlich von Gelehrten, wie Pallas, Erdmann, Humboldt, Ehrenberg und Rose, Erman, Beresie u. a., besucht und beschrieben worden sind, aus der Reihe der Städte verschwunden, ist unbekannt. Jedenfalls trat es schon zu Ende des Mittelalters hinter dem aufblühenden Kasan mehr und mehr zurück. Ein großer Teil der unter dem Schutt hervorgezogenen Altertümer befindet sich im historischen Museum in Kasan, ein andrer Teil in den ethnographischen Kabinetten zu Moskau [* 7] und Petersburg. [* 8]