der weiße, d. h. weiß gekleidete König, das in Prosa geschriebene unbedeutende
Gegenstück des Theuerdank (s. d.), halb Chronik, halb Roman, das in drei Teilen die Vermählung und Krönung KaiserFriedrichs
III., die Erziehung und Regierung Maximilians I. (s. d.) bis zur Beendigung des
venet. Krieges erzählt, im ganzen der Geschichte gemäß, aber mit rätselnder, allegorischer Verhüllung sämtlicher Eigennamen
(so ist Maximilian der junge Weißkunig, der König von Frankreich der blaue König u. s. w.). Auch dies Werk hat Maximilian bis 1512 selbst
entworfen und begonnen, dann aber 1514 durch seinen GeheimschreiberMarxTreizsaurwein von Erentreiz (gest.
ausführen und vollenden lassen. Erst 1775 ward der Weißkunig gedruckt (2 Bde.,
Wien), mit 237 trefflichen Holzschnitten Hans Burgmairs, deren Originaltafeln sich in Graz erhalten hatten. -
Vgl. Liliencron,
Der Weißkunig Maximilians I. (im «Histor. Taschenbuch», Lpz. 1873).
Eine Faksimileausgabe besorgte Alw. Schultz im sechsten «Jahrbuch
der kunsthistor. Sammlungen des österr. Kaiserhauses» (Wien 1887).