Weissgrætli
(Kt. Graubünden, Bez. Glenner). 2866 m. Gipfel in der vom Hochberghorn, St. Lorenz- und Fanellahorn nach NO. laufenden vergletscherten Kette des Adulamassivs, 1 km nw. vom Fanellahorn (3122 m). Am NW.-Fuss liegt in 2,1 km Distanz das einsame, weidenreiche Sommerdörfchen Zervreila (1780 m), wo sich das hohe Kanalthal zum Valserrhein öffnet. Nach NO. setzt sich die Bergkette vom Fanellahorn über das Curaletschhorn (2913 m) und Ampervreilerhorn (2804 m) fort; die kesselartige Eintiefung zwischen Weissgrätli und Curaletschhorn birgt das hübsche Becken des Curaletschsees (2410 m), hinter dessen felsiger Schwelle ein 600 m langes und 1,1 km breites Gletscherfeld sich ausdehnt. In seiner obern Partie bricht das Weissgrätli steil nach O. und S. ab, während der W.-Hang die wild und rauh absinkenden Platten und Stufen erst in der mittlern und untern Hälfte, hier aber in bedeutender Breite entwickelt zeigt. Ersteigung von Zervreila her in 3½, aus der Curaletschalp (2013 m) herauf in gut 2½ Stunden. Das Weissgrätli baut sich aus NO. fallendem Adulagneis und Glimmerschiefern auf. Dem kristallinen Gestein sind aber Bänke und Streifen von Marmor ein- und aufgelagert. Das Material ist weiss bis grau und gelblichweiss, oft schön kristallinisch, feinkörnig, z. T. dolomitisch und enthält Schuppen von Kaliglimmer; es wird nicht verwendet.