Weißenfels
,
Meißen - Meißner

* 8
Meißen.
[* 1] Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Merseburg,
[* 3] an der
Saale,
Knotenpunkt der
Linien
Neudietendorf-Weißenfels,
Weißenfels-Halle
und
Weißenfels-Gera der Preußischen Staatsbahn, 102 m ü. M., hat eine evangelische
und eine kath.
Kirche, ein
Amtsgericht, ein
Progymnasium, ein evang. Schullehrerseminar, eine
Präparanden- und eine
Taubstummenanstalt,
einen Altertumsverein, mechanische Schuhfabriken, Rauchwarenzurichterei, eine
Papier- und eine Zuckerfabrik,
Eisengießerei,
[* 4] berühmten Orgelbau, Braunkohlengruben mit Anstalten zur Gewinnung von Grudekoks etc.,
Fischerei,
[* 5]
Holz- und Fenchelhandel und (1885) mit der
Garnison (2
Eskadrons
Husaren Nr. 12) 21,782 meist evang. Einwohner. Dabei
das auf einem Sandsteinfelsen gelegene umfangreiche
Schloß, die neue
Augustusburg (1664-90 erbaut), sonst
Residenz, jetzt
Unteroffizierschule.
In der Gruft unter der Schloßkapelle sind mehrere
Fürsten und die
Eingeweide
[* 6]
Gustav
Adolfs von
Schweden
[* 7] beigesetzt. In der Umgegend werden treffliche weiße
Sandsteine (Weißenfelser
Sandsteine) gebrochen. - Weißenfels
gehörte im 12. Jahrh.
dem
Haus
Wettin und ward durch dieses mit
Meißen,
[* 8] später mit
Thüringen vereinigt. 1430 wurde es von den
Hussiten eingeäschert.
Bei der
Teilung von 1485 fiel es an die
Albertinische Linie. Von 1656 an war die Stadt die
Residenz der
Herzöge von
Sachsen-Weißenfels, einer
Nebenlinie des Kurhauses
Sachsen,
[* 9] die von
August, dem zweiten Sohn des
Kurfürsten
Johann
Georg I.,
gestiftet wurde und mit
Johann
Adolf II. 1746 wieder erlosch. 1814 fiel an
Preußen.
[* 10]
Vgl.
Sturm,
Chronik der
Stadt Weißenfels
(Weißenf. 1846,
Auszug 1869).