(Kt. Graubünden,
Bez. Albula).
2987 m. SO.-Gipfel der
AverserWeissberge in der Kette des
Piz Platta. Von den Bewohnern des
Avers wird
er nach seiner Lage der
InnerWeissberg genannt. Bildet einen mächtigen
Kalkstock 2 km nö.
Cresta und zwischen
dem
Avers einerseits und
ValGronda-ValFallèr andrerseits. Sein gegen das
«Thäli», einen Seitenast des
AverserRheins vorgeschobener
zweiter Gipfel erreicht eine
Höhe von 2932 m. Nach NW. setzt sich der Bergstock zum Punkt 2970 m fort, den man im
AversMittlerWeissberg nennt. Im N. hängt vom Grenzgrat der Bezirke
Hinterrhein und
Albula bei 2802 m ein kleines Gletscherfeld
hinab, welches den Bach von
Val Gronda, westlichem Quellzweig des bei
Mühlen im
Oberhalbstein zur
Julia sich öffnenden
Val da Fallèr,
speist. Der
InnerWeissberg kann von
Mühlen durch
Val Gronda über die Gratlücke 2802 m her in 4½-5 Stunden,
sowie auch von
Cresta im
Avers durch das
«Thäli» erstiegen werden (3½ Stunden). Er bietet einen lohnenden Ausblick auf
Ferrera
und
Avers und die umstehenden Gebirge, besonders auch auf den gegenüber ragenden Surettastock. Auf der zuletzt genannten
Route kann man die südl.
Spitze 2932 m des Innern Weissbergs besteigen. Der Mittlere Weissberg (2970 m)
wird wiederum von
Cresta durchs
Thäli oder durch
Val Gronda herauf oder direkt, freilich auf mühsamem Weg, von
Cresta durch
die
Crester Alp erstiegen.
Der südl. Gipfel des Bergstockes erreicht mit 3041 m fast gleiche
Höhe wie die Haupterhebung. Nach SW.
setzt sich der
Grat über zwei gegen
Val Starlera zu gerichtete Vorsprünge zum stufenartig abbrechenden
Plattenhorn von
Avers
fort. Die Ersteigung des Aeussern
Weissbergs ist von
Cresta aus durch die Cresteralp möglich; noch schwieriger ist sie von
Starlera her wegen des Gletscherabsturzes. Der stark zerklüftete
Grat zwischen dem Mittlern und Aeussern
Weissberg dürfte einen Uebergang ebenfalls nur unter grossen Schwierigkeiten gestatten. - Der langgestreckte
Kalkstock der
AverserWeissberge (Innerer, Mittlerer und Aeusserer) ruht im N., wie im S. und O. auf Bündnerschiefern, die man bisher meist
als liasischen
Alters taxierte und deren Schichten auf der
Starlera- und Averserseite überall in SO.-,
O.- und NO.-Richtung unter die Kalkformation einfallen. Diese besteht aus Kalksteinen, Kalkschiefern und Marmoren der Trias
und stellt sich nach der heutigen Auffassung als über die Bündnerschiefer herbewegte und schwimmende Scholle dar.
(Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
2980 m. Gipfel in der Kette des
Pizzo della Duana der Aversergruppe, zwischen
ValMadris und dem Bregalgathal und 2,5 km wnw. vom herrlichen Aussichtspunkt des
Gletscherhorns (3106 m) entfernt. Der als
vierseitige Pyramide aufsteigende Berg trägt auf der
W.-Seite ein kleines Gletscherfeld, unter welchem das kurze und steile
ValSassello, Seitenast des Madriserrheins, seinen
Ursprung nimmt; im O. folgt wieder ein
Val di
Sassello,
Seitenzweig des Thalwassers von
Bregalga; im SO. liegt in 1,8 km Entfernung der
Passo della Duana (2708 m), der von
Cresta im
Avers durch
Val Bregalga zwischen Weissberg und
Gletscherhorn hindurch nach
Soglio im
Bergell hinleitet.
Nach NNW. setzt sich die Gratkette vom Weissberg zum
Tscheischhorn (3014 m), Klein- und
Grosshorn (2860
und 2777 m) fort. Der Steilabfall des
Weissbergs ist gegen
Val Bregalga gerichtet, die Abdachung nach S. und SW. breit, felsig
gestuft, und rauh; hier kann man aus der Alp
Sovrana (1960 m) des Madristhales auf rauhem
Pfad am Südfuss
des Weisbergs in das zwischen hohen Felswänden eingesenkte, vom alten Gletschereis kalottenartig geriebene, ungeheuer einsame
Thälchen
Val di Roda hinauf und entweder über den
Passo di Marcio (2741 m) in südl. Richtung nach
Soglio oder östl. auf
den Duanapass hinübersteigen.
Der Weissberg ist von verschiedenen
Seiten her ziemlich leicht, wenn auch vom Madristhal aus mühsam zu
ersteigen und bietet eine prächtige Aussicht namentlich auf die Bergellerberge. Sehr eindrucksvoll ist der Blick in das
Gletscherthälchen
Val di Roda. Der
Stock ist aus Triasbildungen (Muschelkalk, Arlbergdolomit, obere Rauhwacke oder Raiblerschichten
und Hauptdolomit) aufgebaut, die im
Val di Roda und der Alp
Sovrana auf NO. und O. gegen sie einfallenden
Glimmerschiefern (und Gneis) ruhen; im O., dem
Hintergrund von
Val Bregalga, folgen grüne und graue Bündnerschiefer mit starken
Serpentin-Einlagerungen. Die Trias scheint auf diese jüngern Bildungen herübergeschoben worden zu sein.