die
Farbe desSonnenlichts, das aus einer unendlich großen Anzahl verschiedener
Farben zusammengesetzt ist (s.
Farbenlehre), oder überhaupt ein Licht,
[* 3] das in gleichem Verhältnis wie jenes zusammengesetzt ist, wie das
Kalklicht, das
Magnesiumlicht, das elektrische
Bogenlicht.
[* 4]
Ferner ist Weiß die
Farbe eines Körpers, wenn seine nicht polierte Oberfläche alle
im
Sonnenlicht vorhandenen farbigen
Strahlen zurückstrahlt und wenn er auch das in eine gewisse
Tiefe eindringende
Sonnen- oder
Tageslicht in ungeänderten Verhältnissen der farbigen
Bestandteile wiedergiebt.
Bernhard, prot. Theolog, geb. zu Königsberg,
[* 5] studierte daselbst, in
Halle
[* 6] und
Berlin,
[* 7] habilitierte
sich 1852 in Königsberg, wurde daselbst 1857 außerord. Professor, 1863 ord. Professor der
Theologie
in Kiel,
[* 8] 1877 in
Berlin. 1874‒77 war er Mitglied des Konsistoriums in Kiel, 1879‒80 desjenigen in
Berlin, wurde 1880 Oberkonsistorialrat
und vortragender
Rat im Ministerium der geistlichen Angelegenheiten, 1893 Wirkl. Oberkonsistorialrat. W.’ Hauptwerke sind:
«Lehrbuch der biblischen
Theologie des
NeuenTestaments» (Berl. 1868; 6. Aufl. 1895),
«Leben Jesu» (2 Bde.,
ebd. 1882; 3. Aufl. 1888) und «Einleitung in das
NeueTestament» (ebd. 1886; 3. Aufl. 1897);
ferner schrieb er: «Der petrinische
Lehrbegriff» (ebd. 1855),
«Der Philipperbrief» (ebd. 1859),
«Der johanneische Lehrbegriff» (ebd. 1862),
«Das Markusevangelium
und seine synoptischen
Parallelen» (ebd. 1872),
«Das Matthäusevangelium und seine Lukasparallelen»
(Halle 1876),
«Die Johannesapokalypse» (Lpz. 1891),
«Das
Neue Testament. Textkritische Untersuchungen und Textherstellung»,
Tl. 1‒2 (Lpz. 1894‒96),
«Die paulinischen
Briefe im berichtigten
Text» (ebd. 1896).
Außerdem lieferte Weiß für
Meyers «Kritisch-exegetischen
Kommentar über das
NeueTestament» (Göttingen)
[* 9] die Neubearbeitung der
Evangelien Matthäus (8. Aufl. 1890),
Markus und
Lukas (8. Aufl. 1892, mit seinem Sohn
Johannes),
Johannes (8. Aufl. 1893), des
Römerbriefs (8. Aufl. 1891), und die selbständige
Bearbeitung der Pastoralbriefe: Pauli
Briefe an
Timotheus und
Titus (6. Aufl. 1893), des
Hebräerbriefs (6. Aufl. 1897) und der
Johannesbriefe (6. Aufl. 1888).
Sein Sohn
JohannesWeiß, prot. Theolog, geb. zu Kiel, habilitierte
sich 1888 in Göttingen, wurde daselbst 1890 außerord. Professor, 1895 ord. Professor in
Marburg.
[* 10] Er schrieb: «Der Barnabasbrief,
kritisch untersucht» (Berl. 1888),
Christian Samuel, Mineralog und Krystallograph, geb. zu
Leipzig,
[* 11] studierte in
Leipzig,
Berlin und
Freiberg.
[* 12] 1803 habilitierte
er sich in
Leipzig und ward, nachdem er seit 1805
Deutschland,
[* 13] die
Schweiz
[* 14] und
Frankreich bereist hatte, 1808 ord. Professor
der Physik und 1810 als Professor der Mineralogie an die
UniversitätBerlin berufen. Er starb auf
einer
Reise zu
Eger
[* 15] in
Böhmen.
[* 16] Weiß hat den mathem.
Teil der Mineralogie nach einer sehr naturgemäßen Methode zu einem hohen
Grade der
Vollkommenheit ausgebildet. Auch war er der erste, der in seiner
Abhandlung«Über die natürlichen
Abteilungen der
Krystallisationssysteme» (1813) eine solche
Abteilung als die Grundlage alles krystallographischen
Wissens und des Krystallaufbaues
aufstellte, wofür seine
Krystallsysteme noch heutigentags gelten. –
Vgl. Martius, Denkrede auf
Christian Samuel Weiß
(Münch.
1857).
HermannKarlJakob, Kulturhistoriker, geb. in
Hamburg,
[* 21] bereitete sich zum Maschinenbaufach
vor, widmete sich aber bald der (Figuren-) Malerei. Zunächst besuchte er das
Atelier des Professors J. S.
^[Johann Samuel]
Otto und wandte sich 1843 nach
Düsseldorf,
[* 22] hier seine
Studien an der
Akademie unter der Leitung des Geschichtsmalers
Theodor
Hildebrandt fortsetzend. Daneben beschäftigte sich Weiß mit kunstwissenschaftlichen und kulturgeschichtlichen
Studien. 1845 kehrte er nach
Berlin zurück, wurde 1854
Lehrer an der
Akademie der Künste, 1856 Professor, 1858 auch zur Mitverwaltung
des Kupferstichkabinetts berufen. Letztere
Stellung gab er 1877, erstere 1884 auf. 1879 wurde er Direktor des Zeughauses, 1883
Geh.
Regierungsrat und trat 1895 in den
Ruhestand. Er starb in
Berlin. Weiß schrieb: «Geschichte des
Kostüms» (Bd. 1: «Afrika»,
[* 23] Berl. 1853),
«Kostümkunde. Geschichte der
Tracht, des
Baues und des Geräts von den frühesten
Zeiten bis auf die Gegenwart» (3
Tle., Stuttg. 1856‒72; 2. Aufl. 1881 fg.).