Weismann
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August, Zoolog, geb. zu Frankfurt [* 2] a. M., studierte in Göttingen [* 3] Medizin, war 1856-57 Assistent an der Klinik in Rostock, [* 4] ging 1858 nach Wien, [* 5] 1859 nach Italien, [* 6] 1860 nach Paris, [* 7] lebte 1861-62 als Leibarzt des Erzherzogs Stephan auf Schloß Schaumburg an der Lahn und lieferte dort seine erste größere entwickelungsgeschichtliche Arbeit: »Die Entwickelung der Dipteren« (Leipz. 1864). 1863 ging er nach Gießen, [* 8] habilitierte sich aber noch in demselben Jahr an der Universität zu Freiburg [* 9] und wurde 1866 außerordentlicher, 1871 ordentlicher Professor der Zoologie daselbst.
Seine Arbeiten sind besonders der Entwickelungsgeschichte, [* 10] speziell der festern Begründung und dem Ausbau der Deszendenztheorie und der Lehre [* 11] von der Vererbung, gewidmet. Er schrieb: »Über den Einfluß der Isolierung auf die Artbildung« (Leipz. 1872);
»Studien zur Deszendenztheorie« (das. 1875-76, 2 Bde.);
»Naturgeschichte der Daphnoiden« (das. 1876-79);
»Die Entstehung der Sexualzelle bei den Hydromedusen« [* 12] (Jena [* 13] 1883, 2 Bde.);
»Über die Vererbung« (das. 1883);
»Über die Dauer des Lebens« (das 1882);
»Über Leben und Tod« (das. 1884);
»Die Kontinuität des Keimplasmas als Grundlage einer Theorie der Vererbung« (das. 1885);
»Die Bedeutung der sexuellen Fortpflanzung für die Selektionstheorie« (das. 1886);
»Über den Rückschritt in der Natur« (Freiburg 1886);
»Über die Zahl der Richtungskörper und ihre Bedeutung für die Vererbung« (Jena 1887);
»Über die Hypothese einer Vererbung von Verletzungen« (das. 1889).