August, Zoolog, geb. zu Frankfurt a. M., studierte in Göttingen, Wien und ParisMedizin und beschäftigte
sich außerdem besonders mit naturwissenschaftlichen Studien. 1861 wurde er Leibarzt des Erzherzogs Stephan von
Österreich,
[* 14] der damals in Zurückgezogenheit auf dem Bergschloß Schaumburg lebte, ging darauf 1863 nach Gießen, um
sich unter Leuckart ganz der Zoologie zu widmen, und habilitierte sich in demselben Jahre in Freiburg
i. Br.,
wo er 1866 außerord., 1873 ord.
Professor wurde. Weismann ist einer der vielseitigsten Zoologen, der namentlich auch das biologische
Gebiet mit Erfolg kultiviert. Seine Hauptschriften sind: «Die Entwicklnng der Dipteren» (Lpz. 1864),
«Studien zur Descendenztheorie»
(2 Bde., ebd. 1875-76),
«Beiträge zur Naturgeschichte der Dapbnoiden» (3 Hefte, ebd. 1876-79),
«Die Entstehung der Serualzellen bei den Hydromedusen» (2 Bde., Jena 1883) und zahlreiche Abhandluugen über «Die Dauer des
Lebens», «Vererbung», «Ewigkeit des Lebens», «Die Kontinuität des Heimplasmas als Grundlage
einer Theorie der Vererbung» u. a. m., welche 1889 in engl. Übersetzung gesammelt erschienen sind, und in welchen eine neue
Auffassung der Vererbung begründet wird, die eine Umgestaltung der Descendenzlehren Lamarcks und Darwins eingeleitet hat. Es
folgten in neuester Zeit: «Das Keimplasma» (Jena 1892),
«Die Allmacht der Naturzüchtung» (ebd. 1893),
«Äußere Einflüsse als Entwicklungsreize» (ebd. 1894),
«NeueGedanken zur Vererbungsfrage» (ebd. 1895) und «Germinal-Selektion»
(ebd. 1896).
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