1) Adam, der Stifter des Illuminatenordens, geb. zu Ingolstadt, studierte daselbst die Rechte, erhielt 1772 eine
außerordentliche Professur, 1775 die Professur des Natur- und kanonischen Rechts, zeigte sich, obgleich
selbst ein Zögling der Jesuiten, nach Aufhebung des Ordens als ihren offenen Feind und suchte durch Schrift und Wort für ein
Ideal der Ausbildung der Menschheit zu reiner Sittlichkeit Propaganda zu machen, welchem Zweck seine Stiftung des Illuminatenordens
dienen sollte, um derentwillen er nachher auch mit dem Freimaurerorden in Streit geriet.
Nachdem er als ein Opfer kirchlichen Fanatismus seine Lehrstelle in Ingolstadt 1785 verloren, ging er nach Gotha, wo er vom
Herzog Ernst II. zum Hofrat ernannt wurde und starb. In der Philosophie schloß sich
an die Gegner
Kants an. Er schrieb: »Apologie der Illuminaten« (Frankf. u. Leipz. 1786);
»Das verbesserte System der Illuminaten« (das. 1787; 3. Aufl.,
Leipz. 1818);
»Pythagoras, oder Betrachtung über die geheime Welt und Regierungskunst« (Frankf. 1790);
»Zur Beförderung der
Welt- und Menschenkunde« (Gotha 1810, 3 Hefte);
»Über Materialismus und Idealismus« (Nürnb. 1787);
»Zweifel
über die Kantschen Begriffe von Raum und Zeit« (das. 1788);
»Über die Gründe und Gewißheit der menschlichen Erkenntnis. Zur
Prüfung der Kantschen Kritik« (das. 1788) etc. Sein Leben beschrieb Gottschling. Vgl. Illuminaten.
2) Viktor, Maler, geb. zu München, besuchte das Gymnasium, machte den Krieg 1870/71 als Landwehroffizier
mit, trat 1872 in die Schule von Wilh. Diez an der Akademie ein und bildete sich daselbst vier Jahre lang zum Tier- und Landschaftsmaler
aus. Nachdem er zuerst 1876 mit einer Rinderherde an einer Windmühle aufgetreten war, errang er 1879 mit dem wilden Stier
auf der Münchener internationalen Ausstellung seinen ersten großen Erfolg. Seitdem malte er mit Vorliebe
Rindvieh in Landschaften bei hellem oder halbverdecktem Sonnenlicht. Von seinen übrigen Bildern sind hervorzuheben: vor dem
Städtchen, Viehtränke (Dresdener Galerie), heimziehende Herde, Stier in den Alpen.
Victor, Tiermaler, geb. zu München, besuchte das dortige Gymnasium
und übte sich daneben im Zeichnen, namentlich von Ornamenten. 1879 machte er den Feldzug mit, trat nach seiner Rückkehr
als Schüler der Akademie ein, besuchte die Komponierschule von Wilh. Diez und übte sich vier Jahre bei demselben
in der Maltechnik. 1876 brachte er zuerst eine große mit einer Rinderherde staffierte Landschaft, der dann 1879 der mit
großem Beifall aufgenommene wilde Stier folgte. Mit breiter, glänzender Pinselführung gibt er nicht bloße Tierporträte,
sondern das seelische Gepräge der Tierphysiognomie.
Adam, der Stifter des Ordens der Illuminaten (s. d.), geb. zu Ingolstadt, studierte
daselbst und erhielt 1772 eine außerord. Professur der Rechte und 1775 die Professur des Natur- und kanonischen Rechts. Da
die Lehrerstelle des kanonischen Rechts vorher immer von Ordensgeistlichen bekleidet gewesen war, so feindeten ihn die Geistlichen
an, zumal er, ein Zögling der Jesuiten, nach Aufhebung des Ordens sich als ihr bitterster Feind zeigte.
Weishaupt trat mit andern Geistesverwandten in Verbindung und suchte sie für sein Ideal der Ausbildung der Menschheit zu reiner
Sittlichkeit empfänglich zu machen. Sein Hörsaal wurde die Pflanzschule des Kosmopolitismus, für dessen Pflege er
auch den Illuminatenorden stiftete. Nachdem er als ein Opfer des kirchlichen Fanatismus seine Lehrerstelle in Ingolstadt 1785 verloren
hatte, ging er nach Gotha, wo er zum Legationsrat und später zum Hofrat ernannt wurde. Hier starb er
Victor, Tiermaler, geb. zu München, erlangte seine künstlerische Ausbildung im Atelier von Weishaupt Diez
in München und wurde 1895 als Professor an die großherzogl. Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe berufen. Sein erstes
größeres Bild: Viehtränke (1875), befindet sich in der Dresdener Galerie. Fernere Gemälde W.s sind:
Wilder Stier (1879; Münchener Kunstvereinsgalerie), Kühe unter Weiden (1880; Galerie in Pest), Stier in den Alpen (1888), Stier
auf der Weide (1890; Münchener Pinakothek), Ziehende Herde (1893; Berliner Nationalgalerie) u. s. w.