Weisbach
,
Julius,
Mathematiker und
Hydrauliker, geb. zu Mittelschmiedeberg bei
Annaberg,
[* 2] studierte seit 1822 an der
Bergakademie in
Freiberg,
[* 3] 1827 in
Göttingen
[* 4] und 1829 in
Wien,
[* 5] bereiste dann die österreichischen Bergwerksbezirke und übernahm 1833 das
Lehramt der angewandten
Mathematik an der
Freiberger
Bergakademie, der er bis zu seinem
Tod
angehörte. Weisbachs
Hauptverdienste bestehen in seinen hydraulischen
Arbeiten, seiner Bearbeitung der
Mechanik und in Einführung
und
Ausbildung der neuern
Markscheidekunst; auch schuf er die
Axonometrie, von welcher früher nur Farish' isometrische
Darstellung
bekannt war.
Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Handbuch der Bergmaschinenmechanik« (Leipz. 1835 bis 1836, 2 Bde.);
»Versuche über den Ausfluß [* 6] des Wassers« (das. 1842);
»Versuche über die unvollkommene Kontraktion des Wassers beim Ausfluß desselben aus Röhren [* 7] und Gefäßen« (das. 1843);
»Experimentalhydraulik« (Freiberg 1855);
»Lehrbuch der Ingenieur- und Maschinenmechanik« (3 Tle., Braunschw. 1845-60; 1. u. 2. Teil, 5. Aufl. von G. Herrmann, 1870-87; 3. Teil, 2. Aufl. von demselben, 1876 ff.; noch nicht vollendet);
»Der Ingenieur« (das. 1848, 6. Aufl. 1874-77);
»Die neue Markscheidekunst« (das. 1851-59, 2 Bde.);
»Anleitung zum axonometrischen Zeichnen« (Freiberg 1857).
Sieben Jahre lang nahm an der europäischen Gradmessung [* 8] teil und hat während dieser Zeit ein genaues Höhennetz über Sachsen [* 9] gelegt (vgl. den Bericht von Choulant, Freiberg 1870-74).