Weinstein
(Tartarus), die sich aus jungen Weinen ausscheidende, feste, je nachdem es rote oder weiße sind, rote oder weiße Masse, die sich an den Wänden der Fässer ansetzt und im wesentlichen aus zusammenhängenden Krystallen von saurem weinsaurem Kalium (s. Weinsäure) besteht. Durch wiederholtes Auflösen in siedendem Wasser, Durchseihen, Klären und Verdampfen wird der rohe, als roter oder weißer Weinstein in den Handel kommende Weinstein von den färbenden und andern nicht wesentlichen Stoffen gereinigt und giebt krystallisiert den gereinigten Weinstein (Tartarus depuratus, Kalium hydrotartaricum). Dieser ist in gepulvertem Zustande allgemein als Cremor Tartari (s. d.) bekannt. Der Weinstein wird in der Färberei und Druckerei, zum Verzinnen, zur Darstellung der Weinsäure u. s. w., in der Medizin als Diuretikum und Purgativum, zu Zahnpulvern, in der Pharmacie zur Herstellung der offizinellen Doppelsalze (Tartarus boraxatus, natronatus und stibiatus) angewendet. Im Großhandel kosten 100 kg Weinstein je nach dem Reinheitsgrade 90-200 M.
Weinstein wird auch der braune, steinartige Belag der Zähne genannt. (S. Zahnkrankheiten.)