Weinbrenner
,
Friedrich, Architekt und Schriftsteller, geb. zu Karlsruhe, [* 2] studierte daselbst, übernahm 1787 die Leitung mehrerer Bauten in der Schweiz [* 3] und ging 1791 nach Italien. [* 4] In Rom [* 5] unternahm er mehrere sinnreiche Restaurationen antiker Gebäude. 1797 nach Deutschland [* 6] zurückgekehrt, ließ er sich zu Straßburg [* 7] nieder, wo er den Plan zum Monument des Generals Desaix, zu jenem des Generals Beaupuy bei Neubreisach, den Entwurf zu dem vom französischen Direktorium projektierten Nationaldenkmal der Republik auf dem Platz des Château de Trompettes in Bordeaux [* 8] und den Plan zu einem 1801 in Straßburg projektierten Friedensdenkmal fertigte.
Diese
Entwürfe gründeten seinen
Ruf, worauf er als Bauinspektor nach
Karlsruhe berufen und später zum
Oberbaudirektor ernannt wurde. Er baute hier die neue katholische und
lutherische Kirche, die
Synagoge, das
Rathaus, das (abgebrannte)
Theater,
[* 9] das Ettlinger
Thor, mehrere
Palais, die ältere
Kaserne etc. Weinbrenner
starb in
Karlsruhe. Von seinen
Schülern sind
Moller,
Eisenlohr und
Hübsch zu erwähnen. Seine in antikisierendem
Stil gehaltenen Bauten zeichnen sich
durch praktischen
Sinn in der
Anordnung und große Virtuosität in der
Konstruktion aus; doch sind die
Details oft schwer und
flach, und der
Eindruck ist kalt und prosaisch. Von seinen
Schriften sind zu nennen: »Architektonisches Lehrbuch« (Stuttg.
1810-25, 3 Bde);
»Entwürfe u. Ergänzungen antiker Gebäude« (Karlsr. 1822-34, 2 Hefte);
»Ausgeführte und projektierte Gebäude« (das. 1823-35, 4 Hefte).
Seine »Denkwürdigkeiten« wurden von Schreiber (Heidelb. 1829) herausgegeben.