Karl Theod. Wilh., Mathematiker, geb. zu Ostenfelde
im Reg.-Bez. Münster, studierte 1831-38 zu Bonn Jura und Cameralia, folgte aber mehr seiner Neigung zu mathem. und physik.
Studien, denen er sich 1838-40 auf der Akademie zu Münster gänzlich hingab. Hierauf wurde er Gymnasiallehrer
in Münster, 1842 in Deutsch-Krone und 1848 in Braunsberg, 1856 Professor der Mathematik am Gewerbeinstitut und 1864 ord. Professor
an der Universität zu Berlin, wo er starb.
Seine wissenschaftlichen Arbeiten, welche sich meist auf die allgemeine Funktionenlehre beziehen, erschienen
im Crelle-Borchardtschen «Journal für Mathematik», in den «Abhandlungen» der Berliner
[* 7] Akademie und in einem besondern Bande
gesammelt als «Abhandlungen aus der Funktionenlehre» (Berl. 1886). Seit 1894 erscheinen die mathem.
Werke von Weierstraß, gesammelt unter Mitwirkung einer von der königlich preuß. Akademie der Wissenschaften
eingesetzten Kommission (Abhandlungen 3 Bde.; Vorlesungen 5 Bde.).