Weberei.
[* 2] * Um bei den mechan. Webstühlen eine möglichst hohe Leistung zu erzielen, hat man einerseits durch Ausbildung und Vervollkommnung der Bewegungsmechanismen eine thunlichst große Arbeitsgeschwindigkeit zu erreichen gesucht, andererseits hat man den Arbeitsvorgang auf eine andere Weise als in der althergebrachten durchgeführt (Rundwebstühle, Webstühle [* 3] ohne Schützen), und endlich hat man in neuester Zeit Vorrichtungen ersonnen, um die durch die Bedienung der Maschine [* 4] verursachten Betriebsstillstände fast gänzlich zu vermeiden.
Diese letztere Bestrebung findet sich namentlich in den Vorrichtungen verkörpert, welche neue volle Schußspulen, nachdem die alten leer geworden sind, in den arbeitenden Webstuhl [* 5] selbstthätig einlegen. Neben dem vollkommenen Austausch der leeren gegen eine volle Schußspule kann dies auch durch den Austausch des Schützen mit der leer gewordenen Spule gegen einen neuen mit voller Spule und sogar des ganzen Schützenkastens gegen einen andern erfolgen (E. Claviez in Chemnitz). [* 6]
Wenn die Spule in dem Schützen während des schnellen Arbeitens des Webstuhles gewechselt werden soll, so sind hierzu besondere Schützen und besondere Spulen nötig. Der Amerikaner Northrop benutzt nun bei seinen Northropstühlen einen Schützen, in welchem die Spule ohne Spindel nur durch die seitliche Klemmung ihres Kopfes festgeklemmt wird, so daß sie einfach von oben in den Schützen hineingedrückt werden kann, wobei die neue volle Spule die leere nach unten aus dem Schützen drückt.
Auf diese Weise gestaltet sich das Einlegen frischer Spulen in den Schützen einfach und letzterer muß nur noch mit einer Einrichtung versehen sein, daß der Fadenanfang selbstthätig in die Führungsöse gelangt. Nach amerik. Zeitschriften soll ein Weber 16-20 Stühle mit solchen Einrichtungen bedienen können, und diese sollen noch bei einer Geschwindigkeit des Webstuhles bis 190 Schuß sicher arbeiten. Die Einrichtung ist bislang nur für die einfachsten Gewebearten durchgebildet worden. Wechselpari, s. Parität.