Wattenbach
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Wilhelm, deutscher Geschichtsforscher, geb. zu Ranzau in Holstein, studierte 1837-41 zu Bonn, [* 3] Göttingen [* 4] und Berlin [* 5] Philologie, ward 1843 Mitarbeiter an den »Monumenta Germaniae historica«, bereiste 1847-49 für diese Österreich, [* 6] habilitierte sich 1851 als Privatdozent an der Universität Berlin, ward 1855 Provinzialarchivar in Breslau, [* 7] 1862 Professor der Geschichte in Heidelberg [* 8] und 1872 in Berlin, wo er in die Zentraldirektion der »Monumenta« berufen wurde, der er bis 1888 angehörte.
Seit 1882 ist er auch Mitglied der Akademie. Er schrieb: »Beiträge zur Geschichte der christlichen Kirche in Böhmen [* 9] und Mähren« (Wien [* 10] 1849),
»Deutschlands [* 11] Geschichtsquellen im Mittelalter bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts« (Berl. 1858; 5. Aufl. 1886, 2 Bde),
»Anleitung zur griechischen Paläographie« (2. Aufl., Leipz. 1877),
»Anleitung zur lateinischen Paläographie« (4. Aufl., das. 1886),
»Eine Ferienreise nach Spanien [* 12] und Portugal« (Berl. 1869),
»Peter Luder« (Karlsr. 1869),
»Das Schriftwesen im Mittelalter« (2. Aufl., Leipz. 1876),
»Geschichte des römischen Papsttums« (Berl. 1876),
»Über die Inquisition gegen die Waldenser in Pommern« [* 13] (das. 1886) u. gab »Schrifttafeln zur Geschichte der griechischen Schritt« (2. Aufl., das. 1883) heraus.