Wasserstof
fsuperoxyd,
H2O2, chem.
Verbindung, die in reinem Zustande äußerst unbeständig ist, aber in wässeriger
Lösung längere Zeit existieren kann, namentlich wenn etwas Schwefelsäure
[* 2] zugegen ist. Es entsteht beim Zersetzen einer
wässerigen Lösung von
Baryumsuperoxyd mit verdünnter Schwefelsäure. In Berührung mit Platinschwarz,
Braunstein
und manchen organischen
Stoffen sowie beim gelinden Erwärmen zerfällt es in freien, gasförmigen Sauerstoff und Wasser.
Es wird technisch meist in 3prozentiger wässeriger Lösung dargestellt und in der Bleicherei der Gespinstfasern
[* 3] als Ersatz
des
Chlorkalks verwendet, dient auch zum
Bleichen von Elfenbein,
Knochen
[* 4] u. s. w. Aus der käuflichen Lösung kann man
durch
Destillation
[* 5] im luftverdünnten Raum das reine Wasserstof
fsuperoxyd in Gestalt einer wasserklaren sirupösen Flüssigkeit
isolieren, welche unter 68
mm Druck bei 84–85° siedet.