Wasserglas
,
eine von Joh.
Nepomuk von Fuchs
[* 2] (s. d.) erfundene glasähnliche
Masse, aus Kalium- (Kaliwasserglas
)
oder Natriumsilikat (Natronwasserglas
) bestehend, die durch
Kochen mit Wasser darin vollständig gelöst wird. Man stellt
das Wasserglas
dar entweder durch Zusammenschmelzen von Quarzpulver mit
Pottasche oder
Soda oder durch Auflösen von Feuersteinpulver
in starker
Ätznatronlauge unter einem Druck von 7 bis 8
Atmosphären.
In den
Handel gelangt es meist als
sirupartige Lösung mit 33 (Einfachwasserglas
) oder 66 (Doppelwasserglas
) Proz. festem Wasserglas
100 kg
Natronwasserglas
kosten im
Großhandel 8, Kaliwasserglas
18 M. Die Anwendungen des Wasserglas sind äußerst mannigfaltig, z. B.
zur Herstellung von künstlichen
Steinen, zur Fixierung der
Farben in der
Stereochromie (s. d.), neuerdings
auch in der
Glasmalerei,
[* 3] als Kitt, als Zusatz zur Seife, zum Reinigen und Entfetten der Putzwolle, zum Schlichten baumwollener
Gewebe
[* 4] und mit besonderm
Vorteil als gegen Feuersgefahr schützender
Anstrich auf Holz
[* 5]
u. s. w. -
Vgl.
Krätzer, Wasserglas
und Infusorienerde
(Wien
[* 6] 1880);
Bernhard, Das Wasserglas
, seine
Darstellung und Anwendung (Frankf. a. M. 1893).