Wassen
oder Wasen (Kt. Uri). 934 m. Gem. und Pfarrdorf, links über der Reuss und vor der Ausmündung des Meienthales. Station der Gotthardbahn. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Meienthal (Dörfli, Eisten, Färnigen, Fürlaui, Husen, Litzingen), Dieden, Höhe, Leggenstein und Pfaffensprung, Wattingen (mit Neiselen, Schattenhalb und Urschlaui): 147 Häuser, 990 kathol. Ew.; Dorf: 54 Häuser, 438 Ew. Aus Granit erstelltes neues und schönes Schulhaus, das zugleich auch als Gemeindehaus dient.
Ackerbau und Viehzucht. Granitbrüche. Fremdenverkehr und Hotelwesen.
Steinerner
Brunnen aus dem Mittelalter. Die
auf einer Anhöhe stehende Pfarrkirche von Wassen
ist seit Eröffnung der Gotthardbahn zu einer gewissen Berühmtheit gelangt.
Hier schraubt sich nämlich die Bahnlinie vermittels mehrerer Kehrtunnels zur Höhenlage
des grossen
Tunnels
Göschenen-Airolo
empor, so dass man bei jedem Austritt aus einem solchen
Tunnel die Kirche von Wassen
neuerdings und stets
unter einem andern Gesichtswinkel zu sehen bekommt. Es sind die Kehrtunnels von
Pfaffensprung (1471 m), Leggistein (1095 m)
und
Wattingen (1090 m), denen als Meisterwerke der Technik die schönen und kühnen Brücken über die
Reuss und die
Meienreuss
(mittlere Meienreussbrücke 79 m über dem Bachbett) an die
Seite gestellt werden können. Die Ortschaft
wird urkundlich seit 1287 als «Wassen»
erwähnt, welcher Name vielleicht
sich vom althochdeutschen waso, d. h.
«Rasen» herleiten lässt. 1799 fanden in Wassen
und Umgebung blutige Kämpfe statt zwischen den
Urnern und Franzosen. Von Wassen
gelangt man durch das
Meienthal über den
Sustenpass nach dem
Berner Oberland.