Waschbär
,
auch Schupp (Procyon lotor Desm., s. Tafel: Bären Ⅱ, [* 1] Fig. 5), ein bärenartiges Raubtier [* 2] von der Größe eines mittlern Hundes, mit gelblich grauem Pelz, dessen Grannen schwarze Spitzen haben, einer dunkeln Binde unter den Augen und einem geringelten Schwanze von der halben Körperlänge. Ein Nachttier, schläft der Schupp tagsüber in hohlen Bäumen, geht des Nachts nach kleinen Säugetieren, Vögeln, Eiern, Früchten und süßen Pflanzenteilen (junge Maisähren, Zuckerrohr u. s. w.) aus, die er gern im Wasser oder trocken mit den Pfoten reibt, als wolle er die Nahrung waschen.
Seine
Heimat erstreckt sich über ganz Nordamerika;
[* 3] eine verwandte Art, der
Krebsfresser (Procyon cancrivorus
Desm.),
bewohnt die Küstengebiete des warmen
Südamerikas und nährt sich hauptsächlich von Krabben. Der
Schupp läßt sich leicht
zähmen und wird meist in Fallen
[* 4] gefangen, um die beliebten Schupp
enfelle (s. d.)
zu erlangen. Ein dem Waschbär
verwandtes
Tier ist das
Katzenfrett (Bassaris astuta Lichtenstein), das lange für
eine Viverre gehalten wurde. Es bewohnt
Texas und Mexiko,
[* 5] wo es Cacamizli heißt. Habitus und Lebensweise des
Tieres sind marderartig,
sein Aufenthaltsort Felsklüfte und hohle
Bäume. Als einziger
Vertreter der Viverren in der
Neuen Welt würde es ein tiergeogr.
Rätsel gewesen sein, das nun durch den Nachweis seiner Zugehörigkeit zu den Waschbär
gelöst
erscheint.