Wasa
,
ein schwed. Adelsgeschlecht, das 1523‒1654 in
Schweden
[* 2] und 1587‒1668 in
Polen den
Thron
[* 3] innehatte. Der
Name
stammt vielleicht von dem Gute Wasa
in
Upland, 51 km nördlich von
Stockholm,
[* 4] oder von dem Wappen
[* 5] der Familie, einem Reisigbündel
oder einer Garbe. Mit Gustav Ⅰ. (s. d.) bestieg das Geschlecht 1523 den
schwed. Königsthron; ihm folgte 1560 sein Sohn Erich ⅩⅣ. (s. d.),
der von seinem
Bruder
Johann Ⅲ. (s. d.) 1568 gestürzt wurde. Dieser, der mit der Jagellonin
Katharina von
Polen vermählt war, neigte stark dem
Katholicismus zu und ließ seinen Sohn Sigismund, um ihm die Besteigung
des poln.
Throns zu ermöglichen, katholisch erziehen, worauf dieser auch als Sigismund Ⅲ. (s. d.) 1587 zum
König von
Polen proklamiert wurde.
Als 1592 Johann Ⅲ. starb, wurde Sigismund zwar auch in Schweden 1594 zum König gekrönt, doch gelang es seinem Oheim, dem Herzog von Södermanland, dem dritten Sohn Gustavs Ⅰ., den wegen seinem Eifers für den Katholicismus höchst unbeliebten Sigismund zu stürzen, worauf er selbst 1604 als Karl Ⅸ. (s. d.) den schwed. Thron bestieg. Er starb 1611. Sein Sohn und Nachfolger war der große König Gustav Ⅱ. Adolf (s. d.), der 1632 bei Lützen [* 6] fiel und den Thron seiner einzigen Tochter Christine (s. d.) hinterließ.
Diese dankte 1654 zu Gunsten
Karls Ⅹ. aus dem Hause Pfalz-Zweibrücken, eines Schwestersohns Gustavs
Ⅱ.
Adolf, ab und starb 1689. Mit ihr erlosch die schwed. Linie der Wasa.
In
Polen war auf Sigismund Ⅲ. 1632 sein ältester
Sohn Wladislaw Ⅳ. (s. d.) gefolgt, der schon 1648 starb und seinen jüngern
Bruder
Johann Ⅱ. Kasimir (s. d.) zum Nachfolger hatte. Dieser entsagte 1668 dem
Thron und starb 1672 als der letzte Wasa.
Seit führte der Sohn des Königs Gustav Ⅳ.
Adolf (s. d.) von
Schweden den
Titel eines Prinzen von Wasa.
Er starb ohne männliche Nachkommen. Seine einzige Tochter
Karoline
(Carola), geb. ist seit mit dem König
Albert von
Sachsen
[* 7] vermählt.