Warzen
(Verrucae), einzeln oder in Gruppen erscheinende, flach halbkugelige oder mehr spitzige Auswüchse auf der Haut, [* 2] welche, unter einem dicken, hornigen, bisweilen etwas zerklüfteten Überzug, im Innern aus einem weichen, leicht blutenden Gewebe [* 3] bestehen. Ihre Entstehung hat ihren Grund darin, daß eine größere oder kleinere Gruppe der sogen. Papillen der Lederhaut (s. Haut, S. 231) übermäßig wächst, und daß sich zu gleicher Zeit der sie bedeckende Teil der Epidermis [* 4] verdickt.
Über die
Ursachen, welche das übermäßige
Wachsen der Hautpapillen veranlassen, ist man noch im
Dunkeln. Oft verschwinden
die Warzen
rasch von selbst, indem ihr inneres
Gewebe einschrumpft und vertrocknet und die Hornbedeckung sich
infolge davon abschelfert; angeborne Warzen
gehen nie von selbst weg. Dieses häufig stattfindende Verschwinden der
Warzen
hat den sympathetischen
Mitteln, die gegen sie empfohlen werden, Ansehen verschafft, indem man ihnen zuschrieb, was
Folge
eines ganz natürlichen, nur in seinen
Ursachen nicht bekannten Heilungsprozesses war.
Gegen eine wirkliche Behandlung erweisen sich die Warzen
sehr hartnäckig. Am leichtesten lassen sie sich durch ätzende
Mittel
(Höllenstein), auf die Dauer aber nur durch tieferes
Ätzen, vertilgen. Angeborne, namentlich pigmentierte Warzen
werden
im spätern
Lebensalter nicht selten der Ausgangspunkt bösartiger
Geschwülste, so daß man gut thut,
schwarze Warzen
durch eine kleine
Operation frühzeitig entfernen zu lassen, da es oft schon zu spät ist, wenn man den Beginn
einer bösartigen Geschwulstbildung abwarten
will. - Bei den
Pflanzen nennt man Warzen
kleine Anhangsgebilde der
Epidermis, welche
zu den
Trichomen im weitesten
Sinn gehören, an deren
Bildung aber oft auch
Zellen, die unter der
Epidermis
liegen, sich beteiligen, niedrige, meist mehrzellige Erhabenheiten, von den
Drüsen durch den Mangel des
Sekrets und durch
größere
Härte unterschieden; sie kommen nicht selten auf
Samen
[* 5] und
Früchten vor.