Warmbrunn
,
Flecken im preuß. Regierungsbezirk
Liegnitz,
[* 2]
Kreis
[* 3]
Hirschberg,
[* 4] am
Zacken und Haidewasser und an der
Linie
Kohlfurt-Sorgau
(Bahnhof Reibnitz) der Preußischen Staatsbahn, 351 m ü. M., hat eine evangelische
und eine kath.
Kirche, ein
Schloß des
Grafen
Schaffgotsch, zu dessen Standesherrschaft Warmbrunn
gehört, ein altes Propsteigebäude
(jetzt mit der gräflichen
Bibliothek von 50,000
Bänden,
Waffen-
¶
mehr
und Mineraliensammlung), ein Theater,
[* 6] ein Militärkurhaus, eine große Dampfbrauerei, Glas- und Steinschleiferei, Glas- und
Steinschneiderei, Elfenbeinschnitzerei, Spielwarenfabrikation und (1885) 3412 Einw.
Berühmt ist Warmbrunn
wegen seiner Thermen, vier schwach alkalisch-salinischer Schwefelquellen von 35-36° C. Temperatur. Sie werden
zu Trink- und Badekuren benutzt und in letzterer Form namentlich bei Gicht-, Gelenk- und Muskelrheumatismen,
Residuen nach äußern Verletzungen, Neuralgien etc., als Getränk besonders bei alten Bronchial-, Magen- und Darmkatarrhen, Unterleibsplethora
etc. empfohlen. Auch für Molkenkur sowie für Douche-, Regen- und Dampfbäder sind Veranstaltungen getroffen. Die Zahl der
Kurgäste betrug 1885: 2326. In der reizenden Umgebung sind besonders Hirschberg, Hermsdorf, die Ruine Kynast,
Petersdorf, Schreiberhau, der Zacken- und der Kochelfall etc. zu nennen.
Vgl. Knoblauch, Warmbrunn
und seine Heilquellen (Warmbr. 1876).