Wappenkönig
(Roi des armes), im französischen u. englischen Heroldswesen der oberste der
Herolde. Die Einrichtung
führt auf die alten Spielmannskönige zurück; denn
Spielleute und Waffenknaben
(Herolde) bildeten bis gegen das Ende des 14. Jahrh.
die große einheitliche
Zunft der fahrenden Leute. Darum ist die
Bestallung für den Wappenkönig
Romrich
unter
Kaiser
Friedrich III. vom Jahr 1442 genau nach dem alten
Formular der
Kreationen von Spielmannskönigen redigiert, das
nachweislich in der
Kanzlei des
Kaisers
Karl IV. Verwendung fand. Verschiedene deutsche Einzelstaaten bildeten den
Bezirk eines
Königreichs der fahrenden Leute, z. B. das Erzbistum
Mainz,
[* 2] die
Pfalz am
Rhein, ferner ein gewisser Landesstrich
im Elsaß; dieses letztere
»Königreich« war Reichslehen der
Herren von
Rappoltstein, die dasselbe einem ihrer
Pfeifer zu verleihen
pflegten. Nach dem 15. Jahrh. finden sich in
Deutschland
[* 3] keine
Spuren dieser Einrichtung.