Wanderniere
(Ren mobilis, R. migrans), vorübergehende oder dauernde Lagenveränderung einer oder
beider
Nieren, besonders der rechten, infolge einer Lockerung ihrer
Kapsel und ihrer Aufhängebänder, wobei dieselbe als ein
beweglicher
Körper unter dem freien
Rande des Rippenbogens oder tiefer gegen den
Nabel gefühlt wird. Die Wanderniere
findet sich angeboren
und bei
Frauen nach
Entbindungen, sie entsteht auch durch das Tragen fester Rockbänder und Schnürleiber,
durch schwere körperliche
Arbeit, nach schneller
Abmagerung, häufigem
Erbrechen, hartnäckigem
Husten etc. Bisweilen macht
die Wanderniere
gar keine
Symptome, in der
Regel aber kommt es, besonders bei
Einklemmung der Wanderniere
, zu allerlei
Beschwerden. Die Behandlung
besteht in
Reposition, Fixierung durch
Bruchbänder oder Leibbinden, Kräftigung der Bauchdecken und allgemeiner
Abhärtung.
Vgl.
Keppler, Die Wanderniere
(Berl. 1879);
Schütze, Die Wanderniere
(das. 1888).