Departementsdirektor im Ministerium der Domänen, um die Emanzipation der Bauern und die Abschaffung der Branntweinpacht anzubahnen,
und 1861 Minister des Innern. In zwei Jahren führte er die Aufhebung der Leibeigenschaft durch, trennte 1862 die Verwaltung
von der Justiz, betrieb 1864 die Einführung von Provinzialinstitutionen (Semstwo) und erließ 1865 ein neues,
strenges Preßgesetz. 1868 von der Nationalpartei aus seinem wichtigen Posten verdrängt, wurde er 1872 Minister der Reichsdomänen
und 1880 Vorsitzender des Ministerkomitees. Auch aus dieser Stellung verdrängten ihn die Slawophilen im Oktober 1881, und Walujew blieb
bloß Staatssekretär und Mitglied des Reichsrats. Er schrieb den optimistischen Roman »Lorin« (deutsch, Leipz.
1882, 3 Bde.).
Peter Alexandrowitsch, Graf, russ. Staatsmann, geb. 4. Okt. in
Moskau, war seit 1845 Beamter beim Generalgouverneur in Riga und 1853‒58 Gouverneur von Kurland. Als Minister des Innern, 1861‒68,
führte er die Aufhebung der Leibeigenschaft durch, setzte die Provinzialinstitutionen (s. Semstwo) ein und erließ ein neues
Preßgesetz. 1872‒77 war Walújew wieder Minister der Staatsdomänen, darauf bis Okt. 1881 Präsident
des Ministerkomitees. 1880 wurde er in den Grafenstand erhoben. Er starb 8. Febr.Walújew veröffentlichte
die Romane «Lorin» (Petersb. 1881; deutsch, 3 Bde.,
Lpz. 1882),
«Die Landessteuer» (1887),
«Die Fürstin Tatjana» (1891). Der Anfang seines Tagebuches (1848‒60) erschien in
«Russkaja Starina» (Jahrg. 1891).