(Kt. Bern,
Amtsbez. Trachselwald).
661 m. Gem. und Pfarrdorf in der Sohle und an beiden Gehängen des Walterswilgrabens;
mit auf eine Strecke von 3 km zerstreut gelegenen Häusern und 3 km nw. der Station Dürrenroth der Linie Ramsei-Huttwil. Postbureau,
Telegraph, Telephon; Postwagen nach Kleindietwil. Gemeinde, mit Aebigrub, Berg, Böschen, Brestenberg, Egg, Gassen, Gründen, Mühleweg,
Neuweid, Rain, Rossweid, Schmidigen, Tüelen und Wiggisberg: 109 Häuser, 845 reform. Ew.; Dorf: 12 Häuser, 84 Ew.
Landwirtschaft. Käserei. Urkundliche Namensform: 1139 und 1257 Walterswile. Von der einstigen Burg der Edeln von Walterswil
bleibt keine Spur mehr. Das Dorf gehörte früher zum Gericht Ursenbach und damit zum Amt Wangen, wurde aber 1803 dem Amtsbezirk Trachselwald
angegliedert. Die heutige Pfarrkirche datiert aus 1745.
(Kt. Solothurn,
Bez. Olten).
500 m. Gem. und Pfarrdorf an der aargauischen Grenze, am S.-Fuss des Engelbergs und 2,2 km wnw. der
Station Safenwil der Linie Aarau-Suhr-Zofingen. Postablage, Telephon. Gemeinde, mit Gulachen, Hennenbühl, Höhle, Krähenthal,
Lischmatt und Rotacker: 76 Häuser, 430 Ew. (wovon 90 Reformierte);
Dorf: 20 Häuser, 112 Ew. Acker- und
Wiesenbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.
Arbeit in den Schuhwarenfabriken von Schönenwerd.
Ein noch nicht untersuchtes Refugium
auf dem Herrenbühl.
(Kt. Zug,
Gem. Baar).
530 m. Weiler am NO.-Fuss der Baarburg und 3,5 km nö. der Station Baar der Linie Zürich-Thalwil-Zug;
an der Strasse, die von Baar nach Sihlbrugg und von da einerseits nach der Station Sihlbrugg, andrerseits
nach Hirzel und Horgen und drittseits nach Neuheim-Menzingen führt. In ältesten Zeiten der Sitz eines adligen Geschlechtes,
war der Ort um die Mitte des 13. Jahrhunderts im Besitz des Klosters Muri, dann in jenem der Klöster Einsiedeln und Pfäfers.
Walterswil war lange Zeit ein aus der Mittel- und Nordschweiz zahlreich besuchter Badeort, dessen heilkräftige Quelle an
der nahen Baarburg entsprang. Im Jahr 1900 erwarb das katholische Priesterkapitel des Kantons Zürich
die ganze Liegenschaft samt Haus und
Hof, um daselbst das Kinderasyl Walterswil zu gründen, in dem arme, verwahrloste und verlassene
Kinder von im Kanton Zürich
wohnhaften katholischen Eltern die erforderliche Pflege und Erziehung finden.
Die Leitung des im Oktober 1901 eröffneten
Asyles, das durchschnittlich 100 Kindern Obdach bietet, besorgen Schwestern des Institutes zum heil. Kreuz in Cham. 1903 wurde
hier auch eine neue Kapelle geweiht, die an die Stelle der alten Wallfahrtskapelle getreten ist.
Vergl.
Weber, A. Bade- und Kurorte im Zugerland. (Zugerkalender 1903).
(Kt. Zug,
Gem. Baar).
In Walterswil besassen um die Mitte des 13. Jahrhunderts das Kloster Muri, dann Einsiedeln
und Pfäfers als habsburgische Lehen Zehnten und Grundzinse;
1610-1750 war Walterswil im Besitze des Klosters Wettingen;
dann
ging die Liegenschaft in Privathände über.
Wallfahrtskapelle 1702 erbaut.
Zugerkalender, 1902.