Titel
Wallin
,
1)
Johan Olof, schwed. Dichter, von
Tegnér als »Davidsharfe im
Norden«
[* 2] bezeichnet, war 1779 in
Dalarne in sehr
dürftigen Verhältnissen geboren, wußte sich gleichwohl durch seine
Geistes- und Willenskraft den Weg zum
Studium der
Theologie,
sodann wieder zu hohen
Stellungen zu bahnen und starb als
Erzbischof von
Schweden
[* 3] 1839. Wallin
besaß eine mächtige
Beredsamkeit und wußte seinen klaren und kräftigen
Gedanken in vollendeter Form
Ausdruck zu verleihen.
Seine dichterische Bedeutung beruht vorzugsweise, wie schon angedeutet, auf seinen geistlichen Liedern, unter denen mehrere unübertroffen schön sind; die Zahl derselben beträgt, mit Einschluß der Bearbeitungen und Übersetzungen, weit über 300. Sein letztes Werk dieser Gattung war die ergreifende Dichtung »Dödens engel«. Auch seine weltlichen Gedichte, der Mehrzahl nach idyllischen oder humoristischen Charakters, zeichnen sich durch warmes Gefühl und ansprechende Form aus; besonders erwähnenswert ist der begeisterte Gesang »George Washington«. [* 4] Mit dem Lehrgedicht »Uppfostraren« (»Der Erzieher«),
der ersten von ihm veröffentlichen Arbeit, hatte er sich in der Jugend einen akademischen Preis errungen. Seine »Samlade Vitterhetsarbeten« erschienen in einer Ausgabe in 2 Bänden (Stockh. 1878).
2) Georg August, finn. Orientalist und Reisender, geb. auf den Alandsinseln, reiste 1843-49 ununterbrochen in Ägypten, [* 5] Arabien, Persien [* 6] und Syrien, kehrte 1849 nach Europa [* 7] zurück und wurde 1850 zum Professor der orientalischen Sprachen an der Universität zu Helsingfors ernannt; er starb daselbst Seine Reiseberichte aus dem Orient gab S. Elmengren heraus (Helsingfors 1864-66, 4 Bde.).