Titel

Waldkirch
(Kt. St. Gallen, Bez. Gossau). 632 m. Grosse Gemeinde und stattliches Pfarrdorf im N.-Abschnitt des Bezirks Gossau, am N.-Hang des Tannenbergs und der Hohen Tanne und am linken Ufer der Sitter; an der Strasse St. Gallen-Bischofszell und 3,5 km sö. der Station Hauptwil der Linie Gossau-Sulgen. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Arnegg und nach St. Gallen. Die politische Gemeinde zerfällt in zwei Ortsgemeinden und umfasst eine grosse Anzahl von Dörfchen, Weilern, Häusergruppen und Einzelsiedelungen: 1) Bernhardzell, mit Bachwies, Baumgarten, Dorf Bernhardzell, Bleikenbach, Dicken, Engi, Grütt, Hausegg, Hetzenwil, Hinterhalden-Vorderhalden, Hinterkirch, Lee, Malerhof, Neubrunn, Oberhub, Röthisberg, Rutzenwil, Schachen, Schönthal, Schrattenwil, Thoregg, Untererlenholz und Unterhub;
2) Waldkirch
, mit
Ebnat-Röthelbach,
Edliswil,
Egelsee,
Egg,
Felsenhof-Mariaegg,
Frommenhausen,
Geren,
Gellwil,
Grimm,
Hall, Hirschgarten,
Hohentannen,
Hohfirst,
Hub-Buch, Laubach,
Lehn,
Loch,
Loo,
Moos,
Mooshub,
Niederwil, Obergrimm,
Oberwil,
Rickenhaus,
Rickenhub,
Ronwil,
Schachen,
Schauenburg-Schuppis,
Scheiwil-Wies,
Sonnenberg-Vormühlenen,
Sorenthal (teilweise),
Stärklisniederwil,
Thal,
Thierlihub,
Tobel, Dorf Waldkirch
,
Widenhub und
Vögeliberg.
Zusammen: 485 Häuser, 2764 Ew. (wovon 311 Reformierte);
Dorf: 109 Häuser, 601 Ew. Acker- und Wiesenbau, Viehzucht;
Waldwirtschaft. 11 Käsereien.
Waldkirchenfeld - Wale

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Torfausbeute. Das Torfmoor bei
Niederwil umfasst eine Fläche von 36 ha. Die Gemeinde besitzt grosse Waldungen,
wie den
Waldkircher-
und den
Bernhardzellerwald. Alemannengräber in
Sorenthal. Urkundliche Namensformen: 879 Waldchirichun; dann Waldchiricha,
d. h. bei den Nachkommen des Waldker, der hier 874 und 875 zahlreiche
Güter besass. Die Kollatur der dem h. Blasius geweihten
Kirche stand dem Kloster St. Gallen
zu. 1466 lehnten sich die Bewohner von Waldkirch
, erfolglos, gegen die Abtei
auf, die von ihnen den
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Verzicht auf ihr Burgrecht mit den Appenzellern gefordert hatte. Auf einem Acker hat man 1831 einen irdenen Topf mit gegen 6000 wertvollen römischen Münzen aus den Jahren 69-275 n. Chr. aufgedeckt.