Friedr. Aug. Ed. Alfred von, Landschaftsmaler,
geb. zu Berlin, wurde 1866 Soldat, blieb als Offizier bis 1873 im
aktiven Dienst und ward 1872 der Gesandtschaft in München attachiert, so daß er hier seine künstlerischen Studien beginnen
konnte und 1½ Jahre Schüler von FranzAdamund Ad. Lier war. Dann ging er nach Karlsruhe, war drei Jahre
Schüler von Gude, brachte den Sommer 1878 in Schlesien, den folgenden Winter in Nizza zu und ließ sich 1879 in Düsseldorf
nieder. Aus den zahlreichen Früchten seiner Studienreisen nach Oberbayern, Italien, der Schweiz, Tirol und dem südlichen
Frankreich nennen wir die prächtig kolorierten, wirkungsvollen Landschaften: Kapelle bei Amden am Wallensee
(Kunsthalle in Karlsruhe), Zillerthal (Gallerie in Straßburg), Pegli bei Genua, am Chiemsee, bei Varenna am Comer See, Villa
Andréossy daselbst, Partie bei Nizza, Straße nach Villafranca und Eichen bei Aisching.
Bezirk des Kantons Basel Land.
Umfasst den S.-Abschnitt des Kantons und grenzt: im N. und O. an die Bezirke Liestal und Sissach,
im
S. und W. an den Kanton Solothurn.
10565 ha Fläche. Waldenburg ist der gebirgigste Bezirk des Kantons und zählt als nennenswerte Höhen,
die zugleich auf der Kantonsgrenze gelegen sind: im W. den Riedberg (1013 m), 2 km s. Bretzwil; im S. den
Passwang (1207 m), den Helfenberg (909 m), die Bölchenfluh (1102 m) und die Schmutzfluh (985
m). In der Richtung von S. nach
N. wird der Bezirk von mehreren Wasserläufen durchzogen.
Solche sind: im W. der durch Bretzwil fliessende Seebach, der den Kanton in der Richtung gegen Seewen verlässt;
der den O.-Abschnitt des Bezirks entwässernde Diegterbach, der in 900 m am N.-Fuss der Bölchenfluh entspringt und Eptingen
und Diegten durchfliesst.
Der Schönthalbach endlich entspringt am Lauchberg (1047 m) und wendet sich über Langenbruck südwärts,
worauf er nach seinem Uebertritt auf Solothurner Boden den Namen Augstbach erhält. Der Bezirk umfasst
folgende 15 Gemeinden: Arboldswil, Bennwil, Bretzwil, Diegten, Eptingen, Hölstein, Lampenberg, Langenbruck, Lauwil, Liedertswil,
Niederdorf, Oberdorf, Reigoldswil, Titterten und Waldenburg. Bezirkshauptort ist Waldenburg. 1830 Haushaltungen in 1248 Häusern. 9380 Ew.,
wovon 9078 Reformierte, 288 Katholiken, 1 Israelit und 13 Andre. 89 Ew. auf 1 km2. Ungefähr der dritte Teil der Bevölkerung
widmet sich der Landwirtschaft. Die Seidenbandweberei beschäftigt rund 2000 Personen. Die Bodenfläche verteilt sich wie
folgt:
Drei Uhrenfabriken. In der Stadt selbst wie an der sog. Römerstrassse hat
man Ziegel, Münzen, eine lateinische Inschrift und Statuetten aus der Römerzeit aufgedeckt.
Waldenburg gehörte zum Gebiet
des Fürstbistums Basel.
Bischof Humbert von Neuenburg
verpfändete das Städtchen 1400 des Stadt Basel, der es dann Christoph von Blarer als
Entschädigung für geleistete Dienste 1585 endgiltig abtrat.
1) Bezirk im schweiz. Kanton
[* 9] Basel-Landschaft, hat (1888) 9584 E., darunter230 Katholiken, in 15 Gemeinden.
- 2) Hauptstadt des Bezirks Waldenburg, in 535 m Höhe, am Fuß des Oberhauensteins, an der Linie Liestal-Waldenburg (14 km, Waldenburger Bahn),
hat (1888) 981 meist deutsche E.,darunter 54 Katholiken, Post, Telegrapb, schöne Kirche, Schloßruine;
Seidenbandweberei,
Uhrenfabrikation, Seidenabgangkrempelei- und Sägewerke.