Waitzen
oder Waizen, ungar. Vácz, Stadt mit geordnetem Magistrat und Hauptort eines Stuhlbezirks (49978 E.) im Komitat Pest-Pilis-Solt-Kleinkumanien, am linken Ufer der Donau, die sich hier nach Süden wendet, am Fuß des Waizenberges (Nagyszál) und an der Linie Marchegg-Budapest der Ungar. Staatsbahnen, [* 2] Sitz eines kath. Bischofs (seit 1075), ist Dampferstation und hat (1890) 14450 meist kath. magyar. E. (871 Deutsche, [* 3] 431 Slowaken), darunter 1688 Evangelische und 1609 Israeliten, eine schöne, nach der Peterskirche zu Rom [* 4] 1761–77 erbaute Kathedrale, einen bischöfl.
Palast mit röm. und mittelalterlichen Denkmälern, einen Triumphbogen zu Ehren Maria Theresias, ein Piaristenkollegium mit Obergymnasium, Taubstummeninstitut und andere Wohlthätigkeitsanstalten, ein 1857 erbautes Staatsgefängnis mit got. Kirche; Woll- und Getreidehandel, stark besuchte Viehmärkte und bedeutenden Weinbau. – Hier erlitten 1597 und die Türken eine Niederlage durch die Österreicher. Am fanden hier Gefechte zwischen Ungarn [* 5] und Österreichern und 15., 16. und Gefechte der Ungarn unter Görgey gegen die Russen unter Saß statt.